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NRW: Sechsfach-Vater (45) gesteht – er hat mindestens 13 Kinder missbraucht

Es ist unsäglich, was der Angeklagte beim Prozessauftakt in Köln (NRW) zugegeben hat. Er hatte zig Kinder sexuell missbraucht.

NRW Angeklagter mit Anwalt und Polizist
© Oliver Berg/dpa

Der Fall Jeffrey Epstein

Am 10. August wurde der US-Millionär Jeffrey Epstein tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Er war wegen vielfachem sexuellen Missbrauch minderjähriger Mädchen angeklagt.

Einfach nur abscheulich! In Wermelskirchen (NRW) soll ein heute 45-jähriger Mann sich über längere Zeit als Babysitter ausgegeben und dabei seinen Schützlingen sexuelle Gewalt angetan haben.

Am Dienstag, den 6. Dezember, begann der Prozess gegen ihn in Köln (NRW). Sein Anwalt kündigte zum Auftakt am Morgen bereits ein zu erwartendes Geständnis seines Mandanten an.

NRW: Familienvater wegen sexueller Gewalt an Kindern vor Gericht

Der Prozess begann am Dienstag, 6. Dezember, um 9.15 Uhr vor dem Kölner Landgericht. Allein die Verlesung der Anklageschrift dauerte schon seine Zeit. Insgesamt soll sich der Mann zwischen 2005 und 2019 124 Vergehen schuldig gemacht haben. In 99 Fällen ging es um den sexuellen Missbrauch von Kindern. Weiterhin hatte er noch Beihilfe dazu geleistet und kinderpornografische Schriften besessen. Mindestens 13 Kinder im Alter zwischen elf Monaten und 13 Jahren soll er alleine missbraucht haben.

Als Babysitter oder Betreuer hatte er sich seinen Opfern genähert und sie dann schwer missbraucht haben. Davon machte er Aufnahmen und animierte andere Männer zum Missbrauch. Vor dem Gericht gestand der Angeklagte alle diese ihm vorgeworfenen Schandtaten. Nicht nur gegenüber der Polizei hatte er sich kooperativ gezeigt, er wolle auch im Sinne einer Abkürzung der Beweisaufnahme alle nötigen Fragen beantworten. Sein Anwalt kündigte ein Schmerzensgeld für die Opfer an, dass „kurzfristig“ gezahlt werden solle.

NRW Angeklagter und Anwalt
NRW: Der Anklagte links und sein Anwalt Christian Lange rechts. Foto: Oliver Berg/dpa

Die Presse hatte den Angeklagten teilweise als „Monster“ bezeichnet, was der Anwalt nicht dementierte. Diese Bezeichnung sei „vielleicht gar nicht so falsch“ gewesen. Doch nun habe er sich verändert. „Wir gehen davon aus, dass man dann zu der Überzeugung kommt, dass hier heute eine andere Persönlichkeit sitzt. Die jedenfalls heute nicht mehr das Monster ist, das alle fürchten müssen.“

Spektakulärer Zugriff in Wermelskirchen

Der Fall erregte höchste Aufmerksamkeit, da die Ermittler noch etliche weitere Beschuldigte identifizieren konnten. Bis dato sind es bereits 130, wie die Staatsanwaltschaft bekannt gab. Die konnten aus den Daten, die bei dem Anklagten gefunden wurden, herausgepickt werden. Denn er teilte seine kinderpornografischen Fotomaterialien „unvorstellbarer Brutalität“ mit vielen Männern. „Ein solches Ausmaß an menschenverachtender Brutalität und gefühlloser Gleichgültigkeit gegenüber kleinen Kindern, ihren Schmerzen und ihren Schreien ist mir noch nicht begegnet“, äußerte sich Kölns Polizeipräsident Falk Schnabel.


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Die Polizei hatten den Angeklagten bereits vor einem Jahr festgenommen und den Fall dann im Sommer 2022 publik gemacht. Der Zugriff fand statt, während der Mann gerade an seinem Computer an einer Videokonferenz mit Arbeitskollegen teilnahm. Diese dachten zunächst, ihr Kollege würde überfallen. So konnten die Ermittler unverschlüsselten Zugriff auf die Daten bekommen (mit dpa).