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300 Millionen Euro Schaden, weil Influencer aus NRW keine Steuern zahlen? Polizei jagt SIE

Das wäre ja ein starkes Stück! In NRW sollen sich einige Influencer um ihre Steuern gedrückt haben. Der Schaden geht in die Millionenhöhe!

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Früher war es vielleicht noch eine Spielerei, heute kann es ein richtiger Job sein, der mit etwas Glück auch jede Menge Geld in die eigene Kasse spült. Die Rede ist natürlich von Influencern. Auch in NRW gibt es eine Menge von ihnen. Sie zeigen ihr Leben in den sozialen Medien wie Instagram TikTok und Co. und bewerben dabei auch gerne mal verschiedene Produkte. Dafür erhalten sie im Normalfall auch Geld von den dazugehörigen Firmen.

Doch jetzt kommt raus: Viele Influencer zahlen dafür oftmals gar keine Steuern. Der Schaden ist riesig, es soll um rund 300 Millionen Euro gehen. Daher nimmt der Staat nun so manche Influencer aus NRW ins Visier.

Influencer aus NRW drücken sich um die Steuern – jetzt geraten sie ins Visier der Polizei

Sogenannte Influencer sollen allein den Fiskus in NRW um rund 300 Millionen Euro betrogen haben. Das bestätigte das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Steuerfahnder analysieren nach eigenen Angaben aktuell ein Paket mehrerer Social-Media-Plattformen mit 6.000 Datensätzen, aus denen sich der mutmaßliche Millionen-Schaden ergibt.

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Neben NRW sollen auch anderen Bundesländer betroffen sein. „Ziel der Ermittlungen sind professionelle Influencer, die ihre steuerlichen Pflichten mit hoher krimineller Energie umgehen“, hieß es von dem Landesamt, das seit Januar 2025 die gesamte nordrhein-westfälische Steuerfahndung mit rund 1.200 Experten vereint. Es ist nach eigenen Angaben die erste Landesbehörde dieser Art in der Bundesrepublik. Innerhalb des LBF hatte man extra ein „Influencer-Team“ gebildet, um die Szene unter die Lupe zu nehmen.

Es geht um die „großen Fische

„Im Fokus unseres Influencer-Teams stehen ausdrücklich nicht junge Menschen, die ein paar Follower gesammelt und ein paar Cremes oder Kleider beworben haben“, so Behördenleiterin Stephanie Thien: „Das LBF NRW hat auch auf den sozialen Netzwerken die großen Fische im Visier.“

Thien betonte: „Es gibt bei den großen Social-Media-Profilen Akteurinnen und Akteure, die mit hoher krimineller Energie jegliche Steuerverpflichtung zu umgehen versuchen. Es ist keine Seltenheit, dass eine Influencerin oder ein Influencer pro Monat mehrere zehntausend Euro verdient, aber nicht einmal eine Steuernummer hat. Da geht es nicht um Überforderung mit plötzlichem Ruhm, sondern um immense Steuerhinterziehung mit Wissen und Willen.“

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Ermittlungen gestalten sich schwierig

Die Ermittlungen seien aufwendig, so Thien: „Denn einen festen Arbeitsplatz gibt es nicht, oftmals melden sich die Content-Creator mit steigenden Umsätzen ins Ausland ab, um dem Finanzamt zu entgehen.“ So sei Dubai ein beliebtes Ziel.


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Bei Werbung in sogenannten „Storys“, die nach 24 Stunden wieder verschwinden, sei die Beweisführung zudem schwierig. NRW habe aber „Ermittlungsmethoden initiiert, um Werbepartnerschaften und -einnahmen zurückverfolgen und beweissicher nachweisen zu können“, sagte Thien. Andere Länder hätten sich das zum Vorbild genommen. (mit dpa)