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NRW: Immer mehr Geschäfte machen dicht – jetzt geht’s auch diesen Läden an den Kragen

Immer mehr Läden in NRW müssen aufgrund der aktuellen Krisensituation schließen. Nun geht es auch um Geschäfte des täglichen Bedarfs.

NRW Schild "Nu is zu"
© imago images/Hanno Bode

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Dem Handel in NRW ging es schon währen der Corona-Pandemie nicht gut. Während sich Geschäfte des täglichen Bedarfs noch gut hielten, trifft nun aber auch sie die harte Realität. Denn an allen Ecken und Enden steigen die Kosten massiv: bei Energie, Rohstoffen und beim Personal.

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Besonders kriselt es bei einem Traditionshandwerk in NRW. Hier mussten innerhalb eines Jahres über 130 Betriebe schließen.

NRW: Bäckereien dem Untergang geweiht?

Wie der Zentralverband Deutsches Bäckerhandwerk mitteilt, ist das Bäckereihandwerk in ganz Deutschland betroffen. Der Verband spricht von einem Rückgang der Betriebe von rund 3,6 Prozent. In NRW sieht die Lage sogar noch kritischer aus, wie es auf Nachfrage von DER WESTEN heißt.


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„In NRW gab es zum Stichtag 31.12.2022 insgesamt 1.411 Handwerksbäckereien. Ein Jahr zuvor waren es 1.470, was einem Rückgang von 4 % oder 59 Betrieben entspricht“, klärt Hauptgeschäftsführer Friedemann Berg auf. Insgesamt gab es 133 Schließungen, aber auch 77 Neugründungen. Das heißt unterm Strich, dass 59 Standorte weggefallen sind.

Probleme im Backsektor

Auch die Bäckereibranche ist von den allgemeinen Preissteigerungen betroffen. Energie-, Rohstoff- und Personalkostenkosten sind immens gestiegen – letztere vor allem aufgrund des Mindestlohns. „Die Erhöhung dieser Kostenfaktoren konnten nicht immer auf die Preise umgelegt werden“, so Berg. „Das Bäckerhandwerk steht schließlich im starken Wettbewerb mit den billigen Industriebackwaren, die in Supermärkten und Tankstellen verkauft werden.“

Zudem sei es oft schwierig, Nachfolger für die Geschäfte zu finden. „Wir hoffen, dass das Bäckerhandwerk dieses Jahr wieder in ruhigeres Fahrwasser gerät und die Konsumstimmung stabil bleibt.“ Damit das klappt, stellt der Verbands-Geschäftsführer allerdings ein paar Forderung an die Regierung.

NRW-Bäckereien brauchen Unterstützung

„Wir fordern von der Politik dringend eine mittelstandsfreundliche Wirtschafts- und Steuerpolitik, dazu gehören bezahlbare Energiepreise, Versorgungssicherheit und ein konsequenter Bürokratieabbau.“ Damit würde vielen Betrieben geholfen werden, die ansonsten auf der Kippe stehen.


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Doch das sei nicht die einzige Baustelle, betont Berg. Denn die Bäckerei-Branche stecke schon länger in der Krise. „Auch der Fachkräftemangel ist ein dringliches Problem: Mehr Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt und die Stärkung der beruflichen Ausbildung sind hierbei unsere Forderungen.“ (mit dpa)