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Kinder auf Krefelder Schultoiletten missbraucht – Vater bricht sein Schweigen

Ein junger Mann steht im Verdacht, mehrere Kinder auf Schultoiletten in Krefeld missbraucht zu haben. Sein Vater berichtet Schreckliches.

© IMAGO/Berlinfoto

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei

Einbrüche, Gewaltdelikte und Morde - all diese Taten werden in der Kriminalitätsstatistik erfasst. So viel Arbeit hatte die Polizei in NRW im vergangenen Jahr.

Diese Taten haben Krefeld vergangenes Jahr erschüttert. Mehrere Kinder wurden auf Schul-Toiletten sexuell missbraucht (mehr dazu hier >>>). Jetzt steht ein 26-Jähriger vor Gericht.

Ihm wird vorgeworfen, sich an den Kindern in Grundschulen vergangen zu haben. Die Vorfälle ereigneten sich im November 2024. Auch in einem Krefelder Park soll er einen Jungen missbraucht haben. Der Vater des Angeklagten sagte nun vor Gericht aus. Er schilderte die schwierige Vergangenheit seines Sohnes. Dieser habe schon früh „Probleme gehabt“, zitiert die „Rheinische Post“.

Missbrauchs-Prozess in Krefeld gestartet

Schon im Kindergarten sei er zurückhaltend gewesen und hätte keine Freunde gefunden. Die Schwierigkeiten hätten sich in der Grundschulzeit fortgesetzt. Der Angeklagte Sohn sollte auf eine Förderschule gehen, bevor er auf die Hauptschule wechselte. Diese verließ er ohne Abschluss. „Das lag wohl zum einen an seinem ADHS und zum anderen daran, dass er mit 13 oder 14 Jahren anfing, Drogen zu nehmen“, sagte sein Vater aus.

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In der Jugend habe der Angeklagte nach der Trennung seiner Freundin versuchte, sich das Leben zu nehmen. Ärzte diagnostizierten Depressionen, Schizophrenie und Wahnvorstellungen. Laut seinem Vater habe er 2016 oder 2017 ein traumatisches Erlebnis gehabt.

Angeklagter aus Krefeld selbst Opfer

Damals sei er drei bis vier Tage weg gewesen und habe bei seiner Rückkehre verstört gewirkt, so sein Vater. Er habe aber nicht darüber reden wollen, was vorgefallen war. Später habe sein Vater auf einem Handy ein Video gefunden. Es soll gezeigt haben, wie sein Sohn an Armen und Beinen gefesselt gewesen sei. „Vier oder fünf Männer“ hätten sich an dem damals 18-Jährigen sexuell vergangen.


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„Ich habe ihn natürlich darauf angesprochen, aber er wollte nicht darüber reden“, zitiert die „Rheinische Post“ den Vater. Der Angeklagte habe bei den Ausführungen unruhig gewirkt und bat darum, das Thema zu beenden. Der Prozess ist bis zum 17. Juni angesetzt. Dann soll das Urteil fallen.

>>Anmerkung der Redaktion<<

Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.