Dramatischer Vorfall am Mittwoch in Köln! Ein bewaffneter Mann hatte sich in seiner Wohnung verbarrikadiert, drohte den Einsatzkräften gegenüber mit einer Gas-Explosion, entzündete schließlich ein gewaltiges Feuer. Sofort werden Erinnerungen an den verheerenden Großeinsatz in Ratingen wach.
+++ Ratingen: Neue Details zu Anschlag enthüllt – DARUM liefen die Einsatzkräfte ins offene Messer +++
Rückblick: Am 11. Mai 2023 waren zwei Polizisten sowie sieben Einsatzkräfte der Feuerwehr in Ratingen in einen Hinterhalt geraten. In einer Wohnung, deren Briefkasten überquoll, wollten sie nach dem Rechten sehen und helfen. Doch der Wohnungsinhaber verübte einen Anschlag auf die Retter, übergoss sie mit Benzin und brachte dies zur Entzündung. Die Polizisten und Feuerwehrleute erlitten fürchterliche Verletzungen, rangen zum Teil wochenlang mit dem Tod (>>> hier unser ausführlicher Bericht).
Köln: Beim SEK-Zugriff kommt es zu einem Brand
Ein ähnliches Szenario hatten vermutlich auch die Einsatzkräfte am Mittwochvormittag (22. November) in Köln im Hinterkopf. Daher verschafften sich letztlich SEK-Spezialeinheiten der Polizei gegen 10 Uhr Zugang zu einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Börnestraße in Köln-Bocklemünd.
Der 56-jährige Wohnungsinhaber hatte sich dort bereits über mehrere Stunden verbarrikadiert. Bei dem Zugriff der Einsatzkräfte kam es dann auch tatsächlich zu einem gewaltigen Brand. Eine massive Rauchwolke stieg aus der Wohnung auf und zog die Fassade hoch, während man durch die Fenster heftige Flammen erkennen konnte. Die Einzelheiten dazu sind noch unklar. Die Polizei teilte allerdings am Mittag mit, dass mehrere Menschen verletzt worden seien und medizinisch versorgt würden. Letztlich wurden die Flammen von der Feuerwehr Köln gelöscht.
Kölner (56) springt plötzlich vom Balkon
Doch die Situation spitzte sich noch weiter zu: Der 56-jährige Mann lief im Zuge des SEK-Zugriffs und des Brandes auf den Balkon. Als die Flammen hinter ihm immer bedrohlicher wurden, sprang er plötzlich über das Balkongeländer der Wohnung in der zweiten Etage. Er stürzte nach unten, zog sich erhebliche Verletzungen zu. Rettungskräfte brachten den Schwerverletzten in ein Krankenhaus.
Mehr Themen:
Nach aktuellem Ermittlungsstand der Polizei Köln und der Staatsanwaltschaft Köln hatte der 56-Jährige am Mittwochmorgen gegen 6 Uhr gegenüber seiner Lebensgefährtin seinen Suizid angedroht und sich mit einem Messer bewaffnet. Er soll außerdem angekündigt haben, eine in der Wohnung aufbewahrte Gasflasche zur Explosion bringen zu wollen. Die Lebensgefährtin flüchtete daraufhin aus der Wohnung und alarmierte die Polizei.
Am Nachmittag teilte die Polizei Köln mit, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie des versuchten Mordes aufgenommen habe. Brandermittler hätten die Wohnung untersucht und Hinweise gefunden, dass der 56-Jährige den Brand ausgelöst habe. Der genaue Tathergang muss allerdings noch ermittelt werden.
Zudem teilte die Polizei mit, dass unter den Verletzten auch zwei Beamte seien, die mit leichten Verletzungen in eine Klinik eingeliefert wurden.
Zwischenfall in Münster
Einen ähnlichen Zwischenfall erlebte auch die Polizei in Münster am Mittwochmorgen (22. November). Hier hatte ein 49-Jähriger gegen 10 Uhr gegenüber einer Gerichtsvollzieherin angedroht, seine Wohnung anzuzünden. Der Mann, augenscheinlich in psychischer Ausnahmesituation, stand daraufhin mit geschulten Polizisten in Kontakt. Schließlich konnte er von einer Spezialeinheit ohne Schäden in Gewahrsam genommen werden.
>>Anmerkung der Redaktion<<
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.