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Köln: Sprengstoff-Hund schlägt bei Gedenkfeier für NSU-Opfer an ++ Entwarnung

Sprengstoff-Alarm beim „Birlikte“-Fest in Köln am Sonntag. Die Polizei hat das Gelände der Gedenkfeier für die NSU-Opfer großräumig abgesperrt.

© Henning Kaiser/dpa

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Sprengstoff-Alarm bei Gedenkfeier für die Opfer des verheerenden NSU-Bombenanschlags in Köln! Es ist auf den Tag genau 20 Jahre her. Am 9. Juni 2004 hat die Terror-Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) einen Nagelbombenanschlag in der Keupstraße in Köln verübt, bei dem mehr als 20 Menschen zum Teil schwer verletzt worden waren. Am Sonntag (9. Juni) sollte mit einem Kulturfest an den Anschlag erinnert werden.

Hochrangige Politiker hatten sich für die Gedenkveranstaltung mit dem Namen „Birlikte“ (türkisch für „Zusammenstehen“) angekündigt. Neben der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) reiste auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an.

Doch bevor es losgehen konnte, herrschte plötzlich große Aufregung. Wir haben in einem Newsblog über den Sprengstoff-Alarm berichtet. Mittlerweile konnte die Polizei Köln entwarnen.

Köln: Sprengstoff-Alarm bei „Birlikte“-Fest

15.30 Uhr: Steinmeier vor Ort

Die Gedenkveranstaltung hat mit Verspätung begonnen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist vor Ort und tauschte sich unter anderem mit Hasan Yildirim (l) und Özcan Yildirim vor ihrem Friseurgeschäft aus, vor deren Geschäft vor 20 Jahren der Nagelbombenanschlag verübt worden war.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht mit Hasan Yildirim (l) und Özcan Yildirim (r) vor ihrem Friseurgeschäft in Köln, wo vor 20 Jahren eine Nagelbombe gezündet worden war. Foto: Henning Kaiser/dpa

14.58 Uhr: Spürhund reagiert auf Kapsel mit Klebstoff

Mittlerweile ist klar, dass der Spürhund auf eine Kapsel mit Klebstoff reagier hatte, wie ein Sprecher der Polizei Köln dem „Express“ mitteilte. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Gegenstand völlig ungefährlich war. Unklar ist, ob die Klebstoff-Kapsel mit Absicht dort hinterlegt worden war.

14.24 Uhr: Bombendrohung? Das sagt die Polizei

Behauptungen über eine anonyme Bombendrohung dementiert der Kölner Polizei-Sprecher gegenüber DER WESTEN. Der Einsatz sei allein auf den Sprengstoff-Hund zurückzuführen.

14.13 Uhr: Entschärfer angefordert

Bis die Veranstaltung mit Verspätung beginnen kann, soll das Areal aus Sicherheitsgründen noch einmal gründlich abgesucht werden. Dazu hat die Polizei Entschärfer der Bundespolizei angefordert. Mittlerweile ist klar: Die Veranstaltung kann mit Verspärung beginnen.

14.07 Uhr: Bundespräsident an sicherem Ort

Eigentlich sollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um 12.50 Uhr auf der Bühne stehen. Doch der Beginn der Veranstaltung wurde wegen des Sprengstoff-Alarms verschoben. „Wir haben den Bundespräsidenten an einem sicheren Ort zwischengeparkt“, erklärte der Kölner Polizei-Sprecher. Steinmeier werde sich allerdings nun mit Verspätung auf den Weg zum „Birlikte“-Fest machen.

14.03 Uhr: Polizei Köln gibt Entwarnung

Auf Nachfrage von DER WESTEN bestätigte ein Sprecher der Polizei Köln, dass ein Sprengstoff-Hund an einem Hydranten angeschlagen hatte. Danach sei das gesamte Gelände durchsucht worden. Sprengstoff sei dabei allerdings nicht gefunden worden. Jetzt hat die Polizei offiziell Entwarnung gegeben.

13.50 Uhr: Sichtschutz aufgebaut

Dem Kölner „Express“ mussten Kamera-Teams, die vor der Bühne ihr Equipment aufgebaut hatten, das Gelände verlassen. Die Polizei baute einen Sichtschutz auf, damit niemand die Kaupstraße einsehen konnte. Zudem rückten auch Einsatzkräfte der Feuerwehr an.

13.46 Uhr: Sprengstoff-Hunde schlagen an

Nach Angaben des „Express“ sollen Sprengstoff-Hunde angeschlagen haben. Das hat die Polizei Köln bislang nicht bestätigt.

13.35 Uhr Polizei Köln sperrt Gelände weiträumig ab

Die Polizei Köln hat das gesamte Areal rund um die Keupstraße weiträumig abgesperrt. Die Beamten sprechen von „verdächtigen Feststellungen“ in der Nähe der Veranstaltung, die überprüft werden müssen.


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Die Nagelbombe der Terrorgruppe NSU war am 9. Juni 2004 in der Kaupstraße im migrantisch geprägten Stadtteil Mülheim explodiert. Mehr als 20 Menschen waren zum Teil schwer verletzt worden. Die Ermittler hatten die Täter zunächst in der türkischen Gemeinschaft vermutet. Erst 2011 wurde deutlich, dass der rechtsextremen terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) auch dieser Anschlag zuzuschreiben ist. (mit dpa)