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Köln: Gäste wollen in Kneipe zur Toilette gehen – dann entfacht eine Diskussion

Köln: Gäste wollen in Kneipe zur Toilette gehen – dann entfacht eine Diskussion

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Köln: Mit dem Gang zur Kneipentoilette entfachte eine hitzige Diskussion. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Sabine Gudath

Köln. 

Der Besuch einer Kneipe ist dank der gelockerten Corona-Regeln endlich wieder möglich. Doch auch wenn das Wetter nicht so richtig sommerlich ist, so sitzen viele Kunden eher draußen. Als Gäste in einer Kneipe in Köln aber im Ladeninneren auf Toilette gehen wollten, entfachte plötzlich eine Diskussion.

Was war passiert?

Köln: Diskussion über Kneipentoilette entfacht

Die Toiletten des Brauhaus‘ „Em Kölsche Boor” in Köln sind nun großes Gesprächsthema. Denn auf deren Türen ist nicht nur eine weibliche bzw. eine männliche Figur abgebildet, sondern auch ein Wortlaut.

Während auf der Tür der Herrentoilette bloß das Wort „Bla” steht, ist das Wort auf der Tür der Damentoilette zahlreiche Male geschrieben. Also: „Blablabla”. Und genau das sorgt jetzt für Ärger, wie der „Express” berichtet.

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Das ist die Stadt Köln:

  • wurde im Jahr 50 als Colonia von den Römern zur Stadt erhoben
  • Sitz weltlicher und kirchlicher Macht im Heiligen Römischen Reich; Sitz des Erzbistums Köln, der größten römisch-katholischen Diözese Deutschlands
  • eines der wichtigsten Standorte der Chemie- und Automobilindustrie (u.a. Ford, Toyota, Lanxess)
  • mit rund 1,1 Millionen Einwohnern (Stand: Dezember 2019) die bevölkerungsreichste Stadt in NRW und die viertgrößte in Deutschland (nach Berlin, Hamburg und München)
  • weltbekannte Sehenswürdigkeit: der Kölner Dom
  • Oberbürgermeisterin ist Henriette Reker (parteilos)

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Die Kölner Gleichstellungsbeauftragte Bettina Mötting übt scharfe Kritik an der angenommenen Differenzierung im Verhalten von Mann und Frau. „Ich finde es schade, dass sich Gastronom:innen heutzutage keine kreativeren Lösungen für den Toilettenbereich einfallen lassen und demnach auf altbekannte Klischees und Stereotype zurückgreifen. Ich würde mir wünschen, dass sich die Gesellschaft allmählich von diesen platten Geschlechterklischees verabschiedet”, so Mötting.

Ihr zufolge fehle außerdem „jegliche empirische Grundlage”. Wissenschaftlich sei es keineswegs klar, dass Frauen mehr sprechen als Männer. Die Kölner Gleichstellungsbeauftragte findet: „Die Reduzierung und Pauschalisierung auf (das Geschlecht) ist aus meiner Sicht nicht nur diskriminierend gegenüber Frauen, sondern auch Männern gegenüber, haben diese doch auch mehr zu sagen als ‚BLA‘.”

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Köln: Kneipenchefin kontert

Ob das Geschlecht des Kneipenbesitzers eine Rolle in der angefochtenen Thematik spielt, sei dahingestellt. Das Brauhaus „Em Kölsche Boor” ist aber in der Hand einer Frau: Melanie Schwartz (38) ist die Chefin.

Und die 38-Jährige kontert, mit wissenschaftlichen Studien habe das Ganze „ja überhaupt nichts zu tun”. „Wir fanden das einen Gag, die Überspitzung eines Klischees – zum Schmunzeln”, erklärt Schwartz gegenüber dem „Express”.

Sie ist der Meinung, dass man nicht alles zu ernst nehmen müsse – und macht darauf aufmerksam: „Ich bin die fünfte Generation der Familie. Leider war es immer so, dass die Männer früh gestorben sind, und die Frauen dann das Unternehmen weitergeführt haben. Mein Vater ist der erste, der diese Tradition glücklicherweise gebrochen hat, er lebt noch. Ich bin die erste Tochter, die es gab, sonst gab es immer Söhne.” In ihrem Unternehmen hätten Frauen also immer was zu sagen gehabt. (nk)