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Kita-Krise in NRW bringt Vater um den Verstand – „Es reicht!“

Der Notstand an Kitas in NRW gerät zum Normalfall. Eltern wollen das jetzt jedoch nicht mehr auf sich sitzen lassen.

© Alexander Liefermann

Landtag NRW: Hier werden die Entscheidungen getroffen

In Düsseldorf liegt das politische Machtzentrum von Nordrhein-Westfalen. Doch seit wann ist das so und wie viele Politiker sitzen eigentlich im Landtag.

Die Kita-Krise in NRW verschärft sich immer weiter. Im vergangenen Jahr hatten tausende Erzieher und Erzieherinnen gemeinsam mit Eltern in Düsseldorf protestiert. Doch am Notstand hat sich seitdem nichts verändert, wie eine Kita-Leitung aus NRW im Gespräch mit DER WESTEN eindrücklich schilderte. Sie appellierte dabei auch an Eltern in NRW: „Das könnt ihr euch doch alles nicht gefallen lassen.“ (hier mehr lesen >>>)

Ihr Ruf blieb nicht lange unerhört. Ein Vater aus Düsseldorf schlägt jetzt ebenfalls Alarm und ruft zum Widerstand auf.

Kita-Krise in NRW: Eltern am Rande der Verzweiflung

Notbetreuung, Gruppen-Schließungen und verkürzte Betreuungszeiten. Die Personalnot an Kitas in NRW zwingt Einrichtungen ständig zu unangenehmen Entscheidungen. Wenn dann auch noch saisonbedingte Krankheiten hinzukommen, herrscht maximale Belastung in den Kita-Teams. Das geht zulasten der Kinder, sagen Experten. Wertvolle pädagogische Arbeit sei kaum mehr zu leisten, sagt Kita-Leiterin Silvia Verführt im Gespräch mit DER WESTEN.


Mehr zur Kita-Krise in NRW: Stehen Kinder bald vor verschlossenen Türen? „Schlag ins Gesicht“


„Wir erleben eine Bildungskatastrophe, nichts anderes“, schimpft auch Alex Liefermann aus Düsseldorf. Genau wie die Kita-Leitung aus Krefeld prangert der Vater von zwei Kindern (4 und 14) an, dass die Landesregierung zu wenig Geld in Kitas und Schulen stecke. Die Folgen würden auch Eltern seit langer Zeit ausbaden.

Alex Liefermann bereitet die Kita-Krise in NRW Kopfzerbrechen. Foto: Alexander Liefermann

„In der heutigen Zeit, in der beide Elternteile oft gezwungen sind, für den Lebensunterhalt zu arbeiten“, sagt er. Doch immer wieder zwingt der Kita-Notstand Einrichtungen zu Schließungen. Die teilweise sehr spontanen Verkürzungen der Betreuungszeiten bringen viele Eltern in die Bredouille. „Die Geduld der Arbeitgeber neigt sich dem Ende zu“, sagt Liefermann und betont: „Die aktuellen Zustände in vielen Kitas sind inakzeptabel und nicht tragbar.“

„Schädlich für Kinder“ – „Es reicht!“

Insbesondere berufstätige Eltern seien auf Planungssicherheit angewiesen. „Die gegenwärtige Situation, in der Kinder ohne ausreichende Struktur aufwachsen und aus dem Gleichgewicht geraten, ist nicht nur belastend für Familien, sondern auch schädlich für die Entwicklung der Kinder“, mahnt der Elternvertreter aus NRW, der jetzt zu einer Demo in Düsseldorf aufruft. Die soll am 15. April um 11 Uhr vor dem Rathaus in Düsseldorf starten:

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Die Kernpunkte der Forderungen an die Landesregierung:

  • Wir brauchen qualifiziertes Personal in unseren Kitas, um eine tägliche Betreuung sicherzustellen und das vorhandene Personal zu entlasten
  • Die Gehälter müssen in Sozialberufen angepasst werden
  • Recht auf Kita-Plätze für alle
  • Erzieherinnen und Erzieher benötigen Unterstützung, um sich kontinuierlich weiterzubilden und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden

Der zweifache Vater hofft, dass sich zahlreiche Eltern dem Protest anschließen, damit mehr Aufmerksamkeit auf die Überlastung gelenkt und endlich mehr Geld in Ausbildung und Gehalt von Kita-Personal gesteckt wird. Seine Geduld ist jedenfalls am Ende, wie auf dem Demo-Flyer zu entnehmen ist: „Es reicht!“