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NRW: Eklat bei Karnevalszügen! Eltern fassungslos – das steckt dahinter

Nach einem Karnevalszug in NRW sind Eltern fassungslos, was sich in den Süßigkeiten-Tüten ihrer Kinder befindet. Doch was steckt dahinter?

Bei einem Karnevalsumzug in NRW wurden fragwürdige Süßigkeiten geworfen.
© IMAGO/Funke Foto Services

Karneval in NRW: Das sind die Trends in 2024

Die Deiters-Filialleiterin in Essen, Sabrina Ewald, hat "DER WESTEN" die Karneval-Trends 2024 verraten.

Die bunte Jahreszeit ist angebrochen – und neben verrückten Partys und schillernden Kostümen gehören auch die Karnevalszüge in ganz NRW einfach dazu. Besonders für die Kleinen ist es jedes Jahr ein Highlight, beim Karnevalszug mit anderen um die Wette zu schreien, um möglichst viel „Kamelle“, also Süßigkeiten, abzugreifen.

Auch in Moers wurde am Samstag (10. Februar) ein Karnevalszug begangen – doch als die Eltern die Süßigkeiten-Sammlung ihrer Kinder genauer betrachteten, traf die meisten ein echter Schlag.

Doch steckt da womöglich nur eine riesiges Missverständnis hinter? Wir erzählen die ganze Geschichte.

Karnevalszug in NRW: Frau warnt vor Süßigkeiten

Neben kreativen Wagen und Blasmusik gehört auch jede Menge Süßkram zu einem echten Karnevalszug in NRW. Gerade für Kinder sind die Karnevalstage dadurch oft wie Weihnachten und Geburtstag zusammen, landen nicht selten säckeweise Süßigkeiten nach den Umzügen zuhause.

In der NRW-Stadt Moers gab es allerdings beim Verzehr der Gummibärchen ein böses Erwachen, wie eine Frau auf Facebook berichtete – und gleichzeitig andere Eltern warnte. „Achtung, kleine Gummibärchentüten als Wurfmaterial vom Nelkensamstag heute, ‚Party Bärchen‘ sind seit 26.09.2019 (seit bald 4,5 Jahren) abgelaufen! Bitte nicht essen“, so die Nachricht in einer Moerser Facebook-Gruppe. Zum Beweis hängte die Beitragserstellerin noch ein Foto der abgelaufenen Gummibärchen an, auf denen das längst überschrittene Mindesthaltbarkeitsdatum klar zu erkennen ist.

Unter dem Beitrag sammeln sich empörte Kommentare. „Das ist echt ein Armutszeugnis“, findet eine Frau. „Danke für den Hinweis. Hatten auch welche dabei. Finde ich wirklich unmöglich! Ich esse Lebensmittel auch noch nach dem MHD, denn es heißt ja ‚mindestens haltbar‘ und nicht ‚tödlich ab‘. 2019 find ich aber nicht mehr zumutbar! Vor allem nicht für Kinder“, stimmt eine andere zu. Eine andere Kommentatorin wirft ein, ob es sich nicht um einen Druckfehler handeln könnte. Die ursprüngliche Verfasserin erklärt allerdings: „Wir hatten sie im Mund, bevor wir das Datum gelesen hatten und schauten erst drauf, da sie so seltsam schmeckten. Denke, Datum stimmt.“

Doch wie recht die Kommentatorin mit dem Druckfehler hatte, sollte erst später ans Licht kommen.


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Was für ein Missverständnis!

Anscheinend war alles nur ein großes Missverständnis. Den Hinweis darauf bekam DER WESTEN von Daniela Schröder-Martinak, der Pressewartin der KG „Löstige Jonge“ Jakobwüllesheim (Vettweiß/Düren). Auch beim dortigen Karneval wurden die scheinbar abgelaufenen Gummibärchen geworfen. Doch die Mitglieder des Vereins in NRW wollten es nicht auf sich sitzen lassen, dass sie alte Süßigkeiten verteilen und begannen nachzuforschen.

Auf der großen Umverpackung für die kleinen Gummibärchen-Tüten stand das Datum tatsächlich andersherum, also „Mindestens haltbar bis: 19.09.2026“. Und dann kam ein ehemaliges Vorstands-Mitglied des Karnevalvereins auf die Lösung. Denn sowohl auf der Umverpackung als auch auf den kleinen Tütchen steht „Hergestellt in P.C.R.“. Und das bedeutet „Peoples Republic of China“. Also wurden die Produkte in China für eine deutsche Firma hergestellt. Und weil man sich dort der international anerkannten Schreibweise bedient hat, bei der man das Datum in der Reihenfolge Jahr-Monat-Tag schreibt, wurden die kleinen Tütchen falsch bedruckt.

NRW: Riesiger Trubel um Gummibärchen beim Karneval.
NRW: Riesiger Trubel um Gummibärchen beim Karneval. Foto: Daniela Schröder-Martinak

Fehler passieren. Aber dieser Fehler hat auf jeden Fall die Gemüter ordentlich zum Kochen gebracht. Gut, dass wir jetzt Bescheid wissen.