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Mörder von Iuliana (15) aus Viersen gefasst: Warum die Polizei ihn ein „armes Würstchen“ nennt

Mörder von Iuliana (15) aus Viersen gefasst: Warum die Polizei ihn ein „armes Würstchen“ nennt

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Mörder von Iuliana (15) aus Viersen gefasst: Warum die Polizei ihn ein „armes Würstchen“ nennt

Mörder von Iuliana (15) aus Viersen gefasst: Warum die Polizei ihn ein „armes Würstchen“ nennt

Tötungsdelikt in Viersen - Ermittler gehen von Beziehungstat aus

Das Mädchen wurde am Montagmittag im Casinopark in Viersen mit mehreren Messerstichen so schwer verletzt, dass es im Krankenhaus verstarb. Der mutmaßliche Täter Matyu K. sitzt in Untersuchungshaft.

Mönchengladbach. 

Man konnte die Erleichterung von Staatsanwalt und Ermittlern beinahe spüren, als sie zusammen mit Mönchengladbachs Polizeipräsident Mathis Wiesselmann am Donnerstagvormittag vor die Presse traten.

Sie haben ihn. Den Täter. Den jungen Mann, der am Montag der 15-jährigen Iuliana R. mit sechs Messerstichen in den Oberkörper das Leben nahm. Vier allein hätten schon gereicht, sollte Mordkomissionsleiter Ingo Thiel später sagen. Der Täter kannte sein Opfer gut, war ihr Ex-Freund. Doch warum tötete er Iuliana?

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Die Ermittler sagen, dass eben dieses „Ex-“ Iulianas Todesurteil sein sollte. Sie, das Mädchen, das gerade dabei war, sich von den Drogen freizukämpfen, sich ihr Leben zurückzuholen, wurde von dem Jungen ermordet, der sie immer wieder mit Rauschmitteln in Kontakt brachte.

An ihrem Todestag sei sie von der Hauptschule in Viersen-Süchteln gekommen. Sie durfte sie nur besuchen, weil sie erfolgreich an einem Programm teilgenommen hatte, das der chronischen Schulschwänzerin den erneuten Gang in die Lehranstalt ermöglichte.

Iuliana will zur Drogenberatung

Ihr Weg sollte sie zur Drogenberatungsstelle führen. Angekommen ist sie dort nie.

Matyu K., der 17-jährige Junge, von dem sie sich erst wenige Tage zuvor getrennt hatte, verfolgt sie. Er will sie zur Rede stellen. In einem Park, den in Viersen jeder nur als Casinogarten kennt, kommt es zur Konfrontation.

Unermessliche Panik

Die Panik, die Iuliana in diesem Moment gehabt haben muss, war wohl unermesslich. Schon öfter hatte Matyu sie offen bedroht: Wenn sie ihn verlasse, würde er sie töten.

Doch sie will die Trennung nicht zurücknehmen, er rastet aus. Sticht ihr sechs Mal mit einem Küchenmesser in den Bauch. Dann verschwindet er.

Iuliana stirbt noch im Park

Iuliana schleppt sich stark blutend bis zur nächsten Bank. Schreit mehrfach „Ich sterbe“. Dann bricht sie zusammen. Die Polizei wird später bekanntgeben, dass sie schon im Park ihr Leben verlor. Nicht im Krankenhaus, wie es zuvor geheißen hatte.

Matyu K. stellte sich am Mittwoch im Beisein seiner Anwältin der Polizei. Die Beamten waren ihm schon zuvor auf den Fersen. Spuren an seiner Kleidung hatten ihn überführt.

„Armes Würstchen“

„Ein ganz armes Würstchen“ nannte ihn Ermittler Ingo Thiel im Interview mit DER WESTEN. Ein armes Würstchen, das vor zehn Jahren aus Bulgarien nach Deutschland kam, bei seiner Mutter lebte, seit zwei Jahren keine Schule und schon gar keine Arbeitsstätte von innen gesehen hatte.

Dafür nahm er Drogen, sammelte Akteneinträge bei der Polizei und tötete schlussendlich wohl seine ehemalige Freundin. Nun drohen ihm zehn Jahre Jugendhaft wegen Mordes. Zu den Vorwürfen geäußert, hat er sich bislang nicht.