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Hagen: Kind (5) mit Fäkalien-Eimer eingesperrt – plötzlich klettert es aufs Dach!

In Hagen haben Anwohner die Polizei gerufen, als ein Kind auf das Dach eines Mehrfamilienhauses kletterte – es war eingesperrt!

Hagen
© IMAGO / Panthermedia

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Entsetzliche Szenen am Sonntagmorgen (12. Februar) in Hagen. Wie die Polizei Hagen gegenüber DER WESTEN bestätigte, haben Anwohner der Sunderlohstraße einen Jungen (5) auf dem Dach eines dreistöckigen Mehrfamilienhauses gesehen. Sie meldeten der Polizei Hagen gegen 10.45 Uhr per Notruf, dass das Kind aus dem Fenster geklettert sei und in einer Dachrinne kauere.

Als die Beamten am Einsatzort ankamen, war das Kind nicht mehr auf dem Dach zu sehen. Den Einsatzkräften bot sich dennoch ein erschreckender Anblick. Denn der Fünfjährige lebte offenbar unter unwürdigsten Bedingungen.

Hagen: Verwahrlostes Kind auf Dach geklettert

„Das Kind war eingesperrt, als unsere Kollegen vor Ort waren“, sagte ein Sprecher der Polizei Hagen. Die Mutter (22) hatte den Einsatzkräften die verschlossene Kinderzimmertür geöffnet. Den Zustand des Zimmers beschreibt der Polizeisprecher als „sehr spartanisch“ und den des Kindes als „sehr verwahrlost“. Neben einer Matratze habe sich nur noch ein Eimer für Fäkalien darin befunden.

Wie lange das Kind unter den unwürdigen Bedingungen hausen musste, ist bislang unbekannt. Die Polizei Hagen hat umgehend das Jugendamt eingeschaltet und es in die Obhut einer Mitarbeiterin gegeben. Einen Tag später unterlief dem Jugendamt ein unglaublicher Fehler (mehr hier).

Die Beamten ermitteln nun wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorgepflicht und der Freiheitsberaubung. Ob es bereits früher Hinweise in dem Zusammenhang gegeben hat, sei Gegenstand der Ermittlungen, so der Polizeisprecher.

Polizei Hagen macht weiteren Fund in Horror-Wohnung

Nachbarn berichteten gegenüber der „Westfalenpost“ später, dass ihnen das Kind bereits in der Vergangenheit immer wieder aufgefallen sei. Der Fünfjährige habe um Essen gebettelt und darum gebeten, bei Nachbarn über Nacht unterkommen zu können. Außerdem sei das Jugendamt schon häufiger vor Ort gewesen. DER WESTEN hat dazu bereits eine Anfrage bei der Stadt Hagen gestellt. Eine Antwort steht noch aus.


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In der Dachgeschosswohnung lebte die 22-Jährige nach Angaben der Polizei Hagen mit ihrem Lebensgefährten, der allerdings nicht Vater des betroffenen Jungen sei. In der Wohnung fanden die Einsatzkräfte neben dem verwahrlosten Jungen auch noch eine kleine Marihuana-Plantage. Wie die Polizei mit der 22-Jährigen umgegangen ist, erfährst du hier bei der „WP“.