Viele Airlines an Standorten in Deutschland, wie unter anderem dem Flughafen Düsseldorf, klagen über die immens hohen Gebühren und Steuern in Deutschland. Jetzt spricht ein Experte sogar eine dringende Warnung aus, denn diese hohen Kosten können dazu führen, dass Deutschland den Anschluss im europäischen Vergleich verliert.
Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) erhöhen sich die staatlich veranlassten Kosten jährlich sogar um fast 1,2 Milliarden Euro. Gebühren, die für die Airlines und Flughäfen, wie den Flughafen Düsseldorf, kaum tragbar sind. Der BDL-Präsident, Jens Bischof, bezeichnet diese Kosten als „absurd hoch“ und verlangt von der Bundesregierung, diese zu senken, etwa durch die Streichung der Luftverkehrssteuer.
Deutschland erholt sich fast am langsamsten von der Corona-Pandemie
Die extrem hohen Gebühren sind nicht nur eine Belastung für die Unternehmen, sondern Bischof prophezeit auch düstere Konsequenzen für die Wirtschaft. Er erklärt: „Die Belastungen für den Luftverkehrsstandort erreichen einen gefährlichen Kipppunkt – Deutschland verliert den Anschluss an Europa.“ Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern erholt sich der Flugverkehr in Deutschland fast am langsamsten von der Corona-Pandemie, wie „Merkur.de“ berichtet.
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Aber woher kommen diese steigenden Kosten? Laut der BDL setzen sich diese aus mehreren Faktoren zusammen, wie unter anderem der Erhöhung der Luftverkehrssteuer im vergangenen Jahr. Aber auch die Gebühren und Entgelte für Flugsicherung und Sicherheitskontrollen lassen die Kosten in die Höhe steigen. Auch fallen zusätzliche Kosten für die EU-weite Pflicht zum Beimischen des klimafreundlichen Flugbenzins SAF an.
Angesichts der immensen Gebühren haben Airlines keine andere Wahl, als die Kosten an die Passagiere weiterzugeben. Bischof erklärt, dass auf einem typischen Europaflug pro Strecke sogar 30 Euro des Ticketpreises für die staatlichen Gebühren genutzt werden.
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Flughafen Düsseldorf hat 70 Prozent der Langstreckenflüge verloren
Die staatlichen Standortkosten in Deutschland sind einer der höchsten in Europa, wie „Merkur.de“ weiter berichtet. Das hat auch Konsequenzen, denn viele deutsche Fluggesellschaften sind gezwungen, ihre Wachstumspläne einzuschränken. Ausländische Fluggesellschaften dagegen ziehen sich immer weiter vom Markt in Deutschland zurück. Bischof warnt: „Deutschland wird von den Airlines wegen der hohen staatlichen Kosten zunehmend gemieden. Darunter leidet die Anbindung unserer Flughäfen und unserer Wirtschaft.“
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Diese Folgen sind auch schon deutlich an den deutschen Flughäfen zu spüren. So gibt es unter anderem nur noch halb so viele Inlandsflüge wie im Jahr 2019. Der Flughafen Düsseldorf hat sogar 70 Prozent der zuvor angebotenen Langstreckenflüge verloren.