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Bochum: Verstörendes Phänomen am Kemnader See – was ist denn hier passiert?

Blaues Juwel? Von wegen! Braune Brühe – das trifft es wohl eher. Was ist mit dem Kemnader See passiert? Hier kommt die Erklärung.

Bochum Ruhr Kemnader Stausee
© IMAGO/Hans Blossey

So schön war das Baden in der Ruhr - Und bald könnte es auch im Kemnader See erlaubt werden

Baden im Kemnader See könnte schon bald Realität werden. Schon vor 50 Jahren konntest du in der Ruhr in Bochum baden gehen. So sah das aus.

Die Wetter-Experten sagen für die nächsten Tagen viel Sonnenschein und wohlige Wärme voraus. Perfekte Voraussetzungen für einen entspannten Pfingst-Ausflug am Kemnader See in Bochum. Die Wege am Wasser, die Gastronomie und die Wiesen laden immer zum Spazieren, Skaten, Spielen und Chillen ein. Doch was ist DAS?

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Strahlend blau – so kennt man den Kemnader See an der Grenze Bochum/Witten. „Das blaue Juwel des Ruhrgebiets“ – so wirbt auch das Bochumer Stadtmarketing auf seiner Website. Und eigentlich stimmt das ja auch. Doch im Moment sieht das Gewässer vollkommen verändert aus. Ein Phänomen, das viele Besucher verstört. Das Wasser des Stausees ist komplett braun. Wie konnte es dazu kommen?

Bochum: Starkregen sorgt für braune Brühe

Auch die vielen Wassersportler, die bei diesem schönen Wetter zum Beispiel mit ihren Booten auf dem Kemnader See im Bochumer Süden unterwegs sind, mögen im Moment gar nicht so gerne ins Wasser schauen. Denn dieses erinnert eher an eine Kloake als an eine Freizeit-Idylle.

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Doch der für den See zuständige Ruhrverband gibt Entwarnung. Weder liegt eine Gefahr für Mensch oder Tier vor noch handelt es sich um ein beunruhigendes Ereignis. Vielmehr sei die Braunfärbung des Kemnader Sees und der Ruhr bei Bochum völlig normal. Der Grund dafür sei der Starkregen am Sonntag, 21. Mai.

Ruhrverband nimmt Proben – Mahnung an Wassersportler

Dazu muss man wissen, dass die Ruhr nördlich von Winterberg im Hochsauerland entspringt. Und dort hat es vor einer Woche massive Regenfälle gegeben. Hochwasser sowie überflutete Straßen und Felder waren die Folge. Gewaltige Mengen Schlamm, Erde und Mineralien wurden in die Ruhr geschwemmt. Auf ihrem langen Weg durch das Ruhrgebiet in Richtung Bochum hat der Fluss diese braune Brühe mitgenommen – bis in den Kemnader Stausee hinein.

Bochum Ruhr
So sieht die Ruhr aktuell in Bochum aus. Starkregen hat Schlamm in den Fluss gespült und das Wasser braun gefärbt. Foto: IMAGO/Gottfried Czepluch Foto: IMAGO/Gottfried Czepluch

Wie lange dieser Zustand anhält, ist unklar. Laut Ruhrverband hängt das damit zusammen, wie viel Wasser in nächster Zeit in die Ruhr und in den Kemnader See gelangt und wie es sich dort mit der Strömung verhält.


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Vorsichtshalber hat der Ruhrverband Wasserproben aus dem See und aus der Ruhr im Labor überprüfen lassen, um eine Gefahr für Menschen, Tiere und Natur auch wirklich ausschließen zu können. Das Ergebnis: Das Wasser ist im Großen und Ganzen unbedenklich, da es sich bei den braunen Partikeln lediglich um Erdbestandteile handelt. Allerdings: Wassersportler sollten das Herunterschlucken vermeiden. Für Badegäste besteht gar kein Risiko, und zwar aus einem einfachen Grund: Es darf gar keine Badegäste geben! Das Baden im Wasser sowie auf schwimmenden Unterlagen ist auf dem und im Kemnader See verboten.

Die Braun-Färbung ist nicht zum ersten Mal eingetreten. Vor zwei Jahren – im Juni 2021 – gab es dieses Phänomen schon einmal. Der Grund war dramatisch: die Flutkatastrophe, die vor allem das Ahrtal traf. Von der Quelle bis zur Rhein-Mündung war die Ruhr damals braun, Starkregen hatte massenhaft Schlamm in den Fluss gespült.