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Bahn-Streik in NRW: Wut und Frust bei Pendlern! „Nerven nur noch“

Der Mega-Streik am Montag (27. März) sorgt für Wut und Frust bei Pendlern. DER WESTEN hat einige Stimmen vom Hauptbahnhof Essen eingeholt.

Bahnstreik in NRW
© Metin Gülmen/DER WESTEN

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Der Mega-Streik von Verdi und EWG wird ganz Deutschland am Montag (27. März) auf die Probe stellen. Flugzeuge bleiben auf dem Boden, Schiffe in den Häfen, Bus und Bahn in den Bahnhöfen. Vor allem Pendler sind die Leidtragenden, sie müssen zusehen, wie sie frühmorgens zum Job kommen oder ob sich nicht doch Home-Office einrichten lässt.

Verdi will für die Beschäftigen 10,5 Prozent mehr Lohn erstreiten, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber lehnen das ab. Der Bahn-Streik in NRW lässt Reisende und Pendler ratlos, wütend, aber manche auch verständnisvoll zurück. DER WESTEN sprach im Hauptbahnhof mit mehreren Pendlern über den Bahnstreik-NRW!

Bahn-Streik in NRW: Wut und Frust bei Pendlern! „Nerven nur noch“

KfZ-Mechatroniker Rüdiger Schreiber (35) arbeitet in Krefeld, pendelt jeden Tag von Essen aus zur Werkstatt. Er kann kein Home-Office arbeiten, klagt gegenüber DER WESTEN: „Ich muss um 7 Uhr mit der Arbeit beginnen und dort sein. Natürlich gibt es Möglichkeiten trotz Streik nach Krefeld zu kommen. Ein Kollege holt mich netterweise ab, das kriegen wir schon hin. Aber die Streiks nerven nur noch und häufen sich auch in letzter Zeit. Das ist mein Gefühl.“

Bahnstreik in NRW
Bahn-Streik in NRW: Am Hauptbahnhof Essen wird am Tag des Mega-Streiks wohl nichts fahren. Foto: Metin Gülmen/DER WESTEN

Auch Lagerist Mustafa Turhan (28) ärgert sich. Er wohnt in Katernberg, pendelt täglich „nur“ nach Mülheim, wie er selbst sagt. Turhan zu DER WESTEN: „Zum Glück habe ich es nicht so weit bis zur Arbeit. Trotzdem muss man sich jetzt anders organisieren. Einerseits verstehe ich, dass man mehr Geld will. Andererseits sind wir Unbeteiligten immer die Leidtragenden. Ich habe ein Auto, für mich ist das kein Problem, nach Mülheim zu fahren. Aber es gibt auch andere, die richtig auf die Bahn angewiesen sind. Immerhin haben wir paar Tage vorher vom Streik erfahren, so kann man umplanen.“

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Rentnerin wollte nach Hamburg: „Finde Forderung nach mehr Geld richtig“

Anders sieht es dagegen Rentnerin Renate Ottmann (68). Sie wollte am Montag mit ihrer Tochter nach Hamburg und dort zwei Tage bleiben. Die 68-Jährige: „Ich habe mich vorhin bei der Deutschen Bahn erkundigt. Wir fahren mit den gleichen Tickets einfach am Dienstag los, das sei möglich. Blöd nur, dass wir wohl eine Nacht im Hotel trotzdem zahlen müssen.“ Zum Bahn-Streik selbst sagt sie: „Ich finde die Forderung nach mehr Geld richtig. Alles wird teurer, da ist es logisch, dass man als Beschäftigte auch mehr Lohn will.“

DER WESTEN hatte bereits auf Facebook die Nutzer nach ihrer Meinung zum Streik gefragt. Ein Mann schrieb sarkastisch: „Ich habe bei meiner Firma auch um eine Lohnerhöhung um 500 Euro gebeten plus Einmalzahlung von mehreren Tausend Euro. Ich denke, die nehmen das nicht ernst.“

Geteilte Meinungen bei Facebook-Umfrage

Eine Userin kritisiert die Gewerkschaft Verdi. Sie schreibt: „Es reicht. Corona und der Krieg konnten uns nicht schaden, aber Verdi wird es schaffen.“ Eine andere Leserin urteilt noch krasser: „Es kotzt einen nur noch an.“ Doch es geht auch in die völlig entgegengesetzte Richtung. Eine Frau hat Verständnis für den Mega-Streik, erklärt: „In den letzten Jahren hat der öffentliche Dienst angesichts der Preissteigerungen eine Nullrunde hingelegt und es ist Zeit für eine Lohnerhöhung, die nicht nur wieder halbwegs die Inflation auffängt.“


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Und weiter: „Der öffentliche Dienst wurde in den letzten Jahren kaputtgespart, es fehlt überall an Personal und der Dienst für den Bürger ist teilweise kaum noch möglich. Die Attraktivität muss wiederhergestellt werden, damit künftig Kollegen kommen.“ Den ganzen Artikel zu den Ergebnissen der Facebook-Umfrage kannst du hier lesen.