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Stadt im Münsterland pfändet Hund – und verkauft ihn bei Ebay Kleinanzeigen

Stadt im Münsterland pfändet Hund – und verkauft ihn bei Ebay Kleinanzeigen

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Käuferin Michaela Jordan fühlt sich betrogen. Sie sieht sich wegen falscher Angaben zum Gesundheitszustand des Tieres von der Stadt arglistig getäuscht. (Symbolfoto) Foto: imago/blickwinkel
  • Die Stadt Ahlen hat Hund Edda gepfändet und bei Ebay Kleinanzeigen verkauft
  • Die Sache wäre nie ans Licht gekommen, hätte sich der Käufer nicht über den schlechten Gesundheitszustand geärgert
  • Die Familie vermisst die Mopsdame schmerzlich

Manchmal offenbaren sich die Ausmaße eines Kaufs bei Ebay Kleinanzeigen erst im Nachhinein.

Die Stadt Ahlen pfändet Mops Edda und verkauft ihn anschließend bei Ebay. Eine Polizeibeamtin aus dem Rheinland stößt auf die Anzeige bei Ebay Kleinanzeigen und schlägt zu. Doch schnell muss sie feststellen: Hund Edda ist – anders als angegeben – nicht kerngesund. Die Käuferin geht juristisch gegen die Stadt vor.

Hinter der Pfändung und dem Verkauf verbirgt sich eine unglaublich Geschichte, wie die Zeitung „die Glocke“ berichtet.

Ebay Kleinanzeigen: Hund gepfändet und verkauft

„Ich verkaufe eine 1 Jahr alte Mopsdame mit Stammbaum. Der Name der Hündin lautet Edda vom Kappenberger See“, heißt es in der Kleinanzeige bei Ebay. „Edda wurde am 20.06.2017 geboren. Sie ist geimpft und gechippt. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt ist Edda kerngesund!“ Letzteres, so weiß die spätere Käuferin Michaela Jordan, ist wohl gelogen.

Seit Dezember ist die Polizeibeamtin aus Wülfrath Besitzerin der Mopsdame.

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Niedriger Preis macht die Interessentin zuerst stutzig

Der sehr niedrige Preis für den einjährigen Vierbeiner: 750 Euro. Michaela Jordan vermutete zuerst eine Fake-Anzeige, da die Tiere oft für 1.500 bis 2.000 Euro gehandelt werden.

Doch alles ging mit rechten Dingen zu: Ein Anruf beim Verkäufer führte zur Stadtverwaltung Ahlen. Die Hundedame sei gepfändet worden, weil die ursprünglichen Besitzer der Stadt unter anderem Hundesteuerbeiträge schuldeten.

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Mopsdame alles andere als „kerngesund“

Schnell stellt sich heraus: Mopsdame Edda ist alles andere als gesund. Mehrere Augen-Operationen muss sie über sich ergehen lassen. Die Bilanz bis dato: 1800 Euro Tierarztkosten und eine verärgerte Hundebesitzerin.

Sie entscheidet, juristisch gegen den Verkäufer, die Stadt Ahlen, vorzugehen. Im Januar nimmt sie sich einen Anwalt, auch die Stadt lässt sich juristisch vertreten.

Ist das Pfänden eines Hundes rechtens?

Der Hund ist aus einer Familie gerissen worden, in der der Mann seit einem Arbeitsunfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. Die drei Kinder (neun, sieben und fünf Jahre alt) und die ehemalige Hundebesitzerin vermissen Edda sehr. Die Frau gab gegenüber Sat.1 an, dass sie unter psychischen Problemen leide. Der Hund sei für sie wie eine Art Stütze gewesen, versprach Halt in schweren Zeiten.

Dennoch ist das Pfänden des Tieres wohl rechtens. Eigentlich dürfen Haustiere nicht einkassiert werden, aber liegt der Geldwert über 250 Euro, darf ein Rassehund potentiell gepfändet werden. Der ideelle Wert des Hundes ist dabei irrelevant.

Auch der Verkauf über Ebay stellt kein rechtliches Problem dar, weil Tiere als Sachgegenstände gelten.

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Doch auch die Stadt Ahlen gesteht: Dieser Fall ist mehr als ungewöhnlich. Intern werde der Fall nun genau geprüft. Zu den Details des Kaufvertrags werden hingegen keine Angaben gemacht. (mit mb)