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Energiekrise: Dürfen sich Niedrigverdiener freuen? Minister Habeck mit hoffnungsvoller Botschaft

Für viele Menschen ist die Wärmewende unbezahlbar. Wirtschaftsminister Robert Habeck verweist nun auf folgende Hilfen.

Energiekrise
© IMAGO / Jacob Schröter

Habeck: Bei Verbot neuer Öl- und Gasheizungen "pragmatisch" vorgehen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die umstrittenen Pläne zum Verbot des Einbaus von neuen Öl- und Gasheizungen in Wohngebäude ab 2024 bekräftigt. Es gebe noch "viele konkrete Fragen" zu klären; bei derartigen Fragen müsse "immer pragmatisch" vorgegangen werden, sagte er in Berlin.

Wirtschaftsminister Robert Habeck musste in letzter Zeit wieder ordentlich einstecken. Als sein Entwurf zum Auslaufen der herkömmlichen Gas- und Ölheizung zugunsten einer Heizung, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird, an die Öffentlichkeit kam, regte sich Widerstand. Nun ist er mit einer hoffnungsvollen Mitteilung zu vernehmen.

In einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bekennt der Grünen-Politiker Habeck Farbe. Was werde getan, um die Verbraucher bei der Wärmewende zu unterstützen?

Energiekrise: Bis zu 20 Prozent von der Steuer absetzen

Zum einen gebe es „die Möglichkeit, Investitionen für energetische Sanierungen oder eben die Wärmepumpe von der Steuer abzusetzen. Selbstnutzer können 20 Prozent ihrer Investitionskosten direkt von der Einkommensteuerlast abziehen“, so Habeck.

Neben den Steuererleichterungen könne für Zuschüsse auf den sogenannten „Klima- und Transformationsfonds“ zurückgreifen. Derzeit seien 13 Milliarden Euro für die energetische Sanierung samt Heizungstausch vorgesehen. Insgesamt seien schon jetzt „bis zu 40 Prozent Förderung möglich“.

Und dann die frohe Botschaft des Ministers Habeck: „Mein Ziel ist, dass Menschen mit niedrigen oder mittleren Einkommen für eine durchschnittliche Wärmepumpe unter dem Strich nicht mehr zahlen als für eine herkömmliche Gasheizung“. Für Leute, die hingegen „wirklich sehr gutes Geld verdienen, wollen wir Zinsvergünstigungen“, so Habeck.

Energiekrise: „Wärmepumpen bald günstiger“

Er prognostiziert: „Ich gehe ohnehin davon aus, dass Wärmepumpen bald günstiger werden, wenn die Industrie mehr davon produziert“. Entsprechend würde „dann die Förderung angepasst“.

Angesprochen auf die missliche Situation, dass viele Menschen sich jetzt noch eine dreckige Gas- oder Öl-Heizung einbauen, entgegnet der Minister der „FAZ“: „Solange der Einbau noch erlaubt ist, darf man das natürlich“.



Es sei jedoch die falsche Reaktion, denn „die Preise für Erdgas und Heizöl werden ab 2027 durch den EU-Emissionshandel kontinuierlich steigen. Über den Lebenszyklus einer Heizung ist daher eine Wärmepumpe günstiger als eine Gasheizung. Wer also auf Wärme aus erneuerbaren Energien umstellt, macht sich selbst unabhängig von der Preisentwicklung für fossile Brennstoffe. Die fossilen Energien sind eine Sackgasse, keine Spardose“.