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Robert Habeck: Seine Brasilien-Reise sorgt für Eklat – „Arroganz“

Robert Habeck und Cem Özdemir besuchen auf ihrer Brasilien-Reise ein Dorf am Amazonas. Für mehrere Äußerungen wird Habeck nun kritisiert.

Robert Habeck und Cem Özdemir besuchen auf ihrer Brasilien-Reise ein Dorf am Amazonas. Für mehrere Äußerungen wird Habeck nun kritisiert.
© Britta Pedersen/dpa

Die Ampel-Minister Habeck, Baerbock, Lindner privat

Sie sind die Ampel-Minister und Teil der Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz. Annalena Baerbock (Grüne), Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP). In der aktuellen Bundesregierung ist Baerbock Außenministerin, Habeck Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Lindner Bundesfinanzminister. Doch was ist über das Privatleben der dreien bekannt?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) reiste gemeinsam mit Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) nach Brasilien. Bei dem Besuch eines Dorfes im Amazonas-Regenwald in der Nähe von Manaus kündigte Habeck mehr finanzielle Hilfen Deutschlands zum Schutz des Regenwaldes an.

Etwa 30 bis 50 Millionen Euro seien möglich. Doch Aussagen des grünen Wirtschaftsministers bei einem Begrüßungsfest sorgen für viel Kritik.

Robert Habeck: „Arroganz gegenüber indigenen Völkern“

Die beiden deutschen Minister besuchen die Flussgemeinschaft „Tres Unidos“, ein Dorf am Amazonas. Wie die Zeitung „Welt“ berichtete, begrüßte Robert Habeck die Einwohner mit den Worten: „Ihr fragt euch vielleicht, wer wir sind“, sagt er. „Ich bin Robert, das ist Cem und wir sind Minister in der deutschen Regierung – das ist so etwas wie euer Häuptling, aber in einem anderen Land“. Der Grünen-Politiker begrüßte die Einwohner, darunter auch Kinder, auf englisch und verwendete den Begriff „Chief“.

Kritik auf Habecks Äußerungen folgte prompt. Kulturpolitikerin Dorothee Bär (CSU) sagte zur „Bild“ Zeitung: „Die Art und Weise seiner Einlassungen sind herablassend“. Wo der Unterricht ganz natürlich digital stattfinde, trete Habeck auf, als müsse er den Menschen erstmal mit einfachen Worten die Welt erklären. Bär betonte: „Das ist keine ehrliche Begegnung auf Augenhöhe, sondern geschichtsvergessene Arroganz gegenüber indigenen Völkern.“

Robert Habeck: Worte „von oben herab“

Weitere Kritik kommt auch von der FDP. FDP-Vize Wolfgang Kubicki nennt das Auftreten der beiden Grünen-Minister „in Deutschlands Namen beschämend“. Er kritisiert: „Das, was aus diesen Worten klingt, ist nicht das Bestreben, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, sondern von oben herab.“

Eine Sprecherin von Habecks Ministerium erklärte gegenüber „Bild“, dass das Wort „Häuptling“ bei einem „Gespräch im Rahmen einer Begrüßungsveranstaltung“ fiel, „bei der zahlreiche Grundschulkinder anwesend waren“. Diese habe Habeck „direkt angesprochen“.

„Der Minister hat zudem Englisch gesprochen und wörtlich das Wort ‚chief‘ benutzt, weil ihm auf Englisch der Gemeindevorsteher beim Termin vor Ort als ‚chief‘ vorgestellt wurde“, so die Sprecherin. Darauf habe Habeck Bezug genommen.

Robert Habeck: „Unser Wald ist mehr oder weniger weg“

Auch erntet Habeck für eine weitere Äußerung Kritik. „Für uns ist das sehr spannend zu verstehen, wie ihr im Wald leben könnt und den Wald schützen könnt, weil in Deutschland vor tausend Jahren die Deutschen alle Bäume gefällt haben“, sagt der Wirtschaftsminister laut „Welt“. „Also unser Wald ist mehr oder weniger weg. Und wir hoffen, dass ihr einen Weg finden könnt, den Wald zu beschützen und im Wald zu leben. Macht es besser, als es unsere Vorfahren gemacht haben.“

CSU-Politikerin Bär bescheinigt Habeck daraufhin ein „riesiges Unwissen über die Bewaldung in Deutschland“. Bär forderte weiter: „Statt tagelang in Brasilien herumzureisen würde der Minister gut daran tun, sich einmal mit Rangern in Deutschlands Wäldern zu treffen.“


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Auch Cem Özdemir wird von FDP-Vize Kubicki kritisiert: „Dass der Forstwirtschaftsminister offenbar nicht widerspricht, als Habeck erklärte, Deutschland habe keinen Wald mehr, obwohl rund ein Drittel der Landfläche mit Wald bedeckt ist, lässt tief blicken.“