Veröffentlicht inPolitik

Rente schon mit 63 ist ein Märchen! So lange müssen Deutsche wirklich arbeiten

Rente mit 63? So ein Unsinn! Die Realität sieht ganz anders aus. Wir klären auf, wie lange man aktuell wirklich vor der Rente arbeiten muss.

Abschlagfrei in Rente: Das geht nicht mehr mit 63.
© imago images/Westend61

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

In der Politik ist oft noch die Rede von der Rente mit 63, die abgeschafft gehöre. Dass das nur eine Scheindebatte ist, machen neue Zahlen deutlich. Zum einen kann im Jahr 2023 gar kein Rentner mehr abschlagsfrei mit 63 in den Ruhestand gehen, zum anderen sieht die gesellschaftliche Wirklichkeit auch ganz anders aus.

Neue Zahlen zeigen, wie es tatsächlich aussieht – und wie lange Menschen in Deutschland Rente beziehen.

Abschlagsfreie Rente mit 63 galt nur bis Jahrgang 1952

Die Rente mit 63, die von der Großen Koalition 2014 eingeführt wurde, ermöglichte es Menschen aus den Jahrgängen 1952 oder älter ohne Abzüge mit dem 63. Lebensjahr in Rente zu gehen. Voraussetzung war, dass 45 Beitragsjahre nachgewiesen werden konnten. Seitdem hat sich das frühstmögliche Renteneintrittsalter Schritt für Schritt erhöht. Menschen, die im Geburtsjahr 1964 oder später zur Welt kommen, können dann erst mit 67 mit vollen Bezügen in Rente gehen.

Rentenantrag wird deutlich nach dem 63. Lebensjahr gestellt

Und so sieht die Realität in Deutschland aus: Die Menschen gehen immer später in Rente. Das Durchschnittsalter des Renteneintritts bei Männern und Frauen lag 2022 jeweils bei 64,4 Jahren. Der Schnitt ist also deutlich höher als 63 – trotz zahlreicher EM-Rentner, die schon früher aus körperlichen Gründen aufhören müssen. Ein Grund hierfür sind sicherlich auch finanzielle Zwänge. Viele können es sich schlicht nicht erlauben, vorzeitig in Rente zu gehen und weniger Geld im Monat zur Verfügung zu haben.

Bezugsdauer steigt weiter an

Postiv ist ein weiterer Trend: Die Ruheständler haben immer länger etwas von ihrer Rente. Durch die steigende Lebenserwartung erhöht sich auch die Zeit des Rentenbezugs. Bei den Männern liegt der durchschnittliche Rentenbezug nun bei 18,8 Jahren. Frauen erhalten im Schnitt 22,2 Jahre lang ihre Rente.


Interessante weitere Nachrichten für dich:


Insofern stimmt der alte Schlager von Udo Jürgen immer mehr: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“. Auf der einen Seite beginnt das Rentenalter immer später, auf der anderen Seite jedoch startet für viele dann tatsächlich ein neuer, langer Lebensabschnitt. Oder wie Jürgens sang: „Mit 66 Jahren, ist lange noch nicht Schluss!“