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Querdenker-Anführer Reiner Fuellmich offenbar in Untersuchungshaft – das steckt dahinter

Querdenker Reiner Fuellmich wurde bereits wegen Hetze und NS-Relativierung verurteilt. Jetzt soll er wegen Untreue verhaftet worden sein.

© imago images/Schreyer

Corona-Impfung: Wissenswertes zur Auffrischung

Die neuen Corona-Impfstoffe sollen besser vor einer Infektion mit aktuellen Subvarianten des Coronavirus schützen. Vor allem Risikogruppen und älteren Menschen wird eine Auffrischungsimpfung gegen Sars-Cov-2 empfohlen.

Corona-Leugnung, Hetze und nun auch noch Betrug und Untreue? Der führende Querdenker Reiner Fuellmich polarisiert seit der Corona-Pandemie. Laut Angaben auf seiner eigenen Telegram-Seite befindet er sich in U-Haft.

Am Freitag sei Fuellmich in der deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt festgenommen und nach Deutschland geflogen worden. Das berichtete seine Anwältin Dagmar Schön in einem Videointerview auf Fuellmichs eigenem Telegram-Kanal. Schön sagte, Fuellmich müsse mit einer längeren Untersuchungshaft rechnen, da die Behörden Fluchtgefahr vermuteten.

Was passierte mit den Corona-Spendengeldern

Der Grund für die Verhaftung ist keine Kleinigkeit: Füllmich wird der Untreue in beträchtlicher Höhe verdächtigt. Die Vorwürfe kommen insbesondere auch von von Viviane Fischer, seiner ehemaligen engen Mitstreiterin. Schön bestätigte, das es um Paragraf 266 StGB geht – Untreue.

Fuellmich soll monatlich erhebliche Spendengeldern abkassiert haben. Gedacht waren diese Spenden für den sogenannten Corona-Ausschuss, in dem radikale Kritiker der Bundesregierung sowie Impfgegner zu Wort kamen. Fuellmich und Fischer leiteten den Ausschuss.

Doch nicht nur die angebliche finanzielle Untreue bringt Fuellmich in Bedrängnis. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder Vorwürfe laut. Eine versprochene Sammelklage gegen den Virologen Christian Drosten, für die ebenfalls Spendengelder gesammelt wurden, sei nie eingereicht worden. Über Monate warteten seine Fuellmichs Anhänger darauf und zahlten dafür Geld – doch es passierte nichts.



Querdenker-Anführer Reiner Fuellmich: Hass und Beleidigungen

Das Amtsgericht Göttingen verurteilte Fuellmich kürzlich zudem wegen Beleidigung in drei Fällen. In einem Video des Corona-Ausschusses hatte er Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts als „Massenmörder“ bezeichnet. Zudem hatte Fuellmich im Sommer 2022 eine Göttinger Journalistin im Internet als hässlich beschimpft. Das Gericht sah darin eine klare öffentliche Beleidigung.

Ein besonders heftiger Vorwurf betraf Fuellmichs Äußerungen zur NS-Zeit. In einem Interview hatte er die Rolle Hitlers bei den nationalsozialistischen Gräueltaten relativiert. Er erzählte eine Verschwörungsgeschichte, wonach in Wahrheit amerikanische Tycoons im Hintergrund die Fäden in der Hand hatten. Das Gericht verurteilte Fuellmich daraufhin.

Dabei war Reiner Fuellmich nicht immer eine so umstrittene Persönlichkeit. Es gab eine Zeit, da galt er als erfolgreicher Verbraucher-Rechtsanwalt. Doch in der Corona-Pandemie rutschte er ab und wurde zu einem der prominentesten Gesichter der Querdenker.