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Putin: Mit unmoralischem Angebot lockt er Russen-Soldaten in den Tod

Russland verliert immer mehr Soldaten im Krieg. Trotzdem melden sich gerade aus den ärmeren Regionen Söldner freiwillig. Der Grund ist Putins unmoralisches Angebot.

langsam gehen ihm die Soldaten aus, doch damit bringt er sie an die Front.
© Mikhai Klimentyew

Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat keine Chance

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht die ukrainische Gegenoffensive als aussichtlos an. "Die ukrainischen Streitkräfte haben dort wie auch in den übrigen Gebieten keine Chance", sagte Putin beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg mit Blick auf die derzeitigen ukrainischen Vorstöße im Osten und Süden des Landes.

Seit seinem Angriff im Februar 2022 ist Russland im Krieg mit der Ukraine. Denn ganz entgegen der Erwartungen Putins bleibt die Ukraine standhaft. Tausende ukrainische aber auch Russische Soldaten fanden den Tod.

Um den Nachschub an Kämpfern gewährleisten zu können, greift Putin zu krassen Mitteln. Mit diesem unmoralischen Angebot lockt er vor allem die ärmere Bevölkerung an die Front.

Putin: Bezahlung für den Tod

Ein Krieg, dessen Ende nicht in Sichtweite ist, mit einem Volk, das lange Zeit als Brudervolk gesehen wurde. Dazu kommen die ständigen Gefahren an der Front. Kaum Motivationen für die Russen, sofern sie nicht für Putins Ideologie brennen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine voranzutreiben.

Nach Beginn des Krieges Anfang 2022 gab es eine große Flüchtlingswelle russischer Männer, die sich nicht für Putin opfern wollten. Hinzu kommt, dass Putin die Kampfhandlungen und deren blutige Konsequenzen möglichst von der reichen Elite in Moskau und Sankt Petersburg fernhalten will.

Wie dann aber die zahlreichen Soldaten anwerben, die im Einsatz gegen die wehrhafte Ukraine benötigt werden? Putins Antwort: mit Geld. Wer sich freiwillig für die Armee meldet, erhält laut „ntv“ direkt 600.000 Rubel, das sind etwa 5700 Euro. Dazu kommt ein monatlicher Sold von umgerechnet 2000 Euro. Das ist dreimal so viel wie das Durchschnittsgehalt in Russland, fünfmal so viel wie das Durchschnittsgehalt in den ärmeren Regionen des Landes.

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Doch das ist nicht alles. Ist der Sold für den Einsatz russischer Soldaten verlockend, so lohnt sich die Sache finanziell erst recht für die Familien, sollten ihre Angehörigen fallen. Makaber, aber wahr: Wenn ein Soldat im Einsatz gegen die Ukraine getötet wird, müssen sich die Angehörigen um das Geld erstmal keine Sorgen machen. Wie vor kurzem bekannt wurde, unterzeichnete Putin einen Erlass, dass er den Hinterbliebenen eine Summe von umgerechnet 30.000 Euro auszahlt.

Zu dieser Lebensversicherung kommt noch eine Einmalzahlung von 50.000 vom russischen Präsidenten, sowie Zahlungen vom Verteidigungsministerium und von regionalen Behörden dazu. Hält ein Russischer Soldat also sechs Monate an der Front durch und kommt dann um, erhalten die Angehörigen etwa 155 000 Euro.

Zynische Rechnung

Das ist ein Betrag, für den die Menschen in den ärmeren Regionen wie Jakutien und Burjatien 30 Jahre lang arbeiten müssen. Wenig überraschend ist es deshalb, dass vor allem aus diesen, den am wenigsten wohlhabenden Regionen Russlands, die meisten Soldaten sich freiwillig für den Einsatz melden.



Der russische Ökonom und Ehemaliger Professor an der Lomonossow-Uni in Moskau beschrieb die Situation gegenüber „ntv“ als Ökonomie des Todes“. Sterben sei bald lukrativer als Leben. In den ärmeren Regionen Jakutien und Burjatien ist bereits ein wirtschaftlicher Aufschwung zu sehen. Besser bezahlte Jobs und Häuser werden aufgebaut, bezahlt von dem Geld, das durch die Soldaten in die Gegend fließt.

Seit Mitte März diesen Jahres sind die Zahlen derjenigen, die sich freiwillig für den Kriegsdienst melden aber gesunken. Das liegt an den zahlreichen Soldaten, die seit dieser Zeit verletzt oder getötet in ihre Heimat zurückgebracht werden.