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Putin spricht offen aus, worauf er spekuliert – „Noch eine Woche zu leben“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nicht vor, seinen vor eineinhalb Jahren begonnen Angriffskrieg auf die Ukraine zu beenden. Darauf spekuliert er.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nicht vor seinen vor eineinhalb Jahren begonnen Angriffskrieg auf die Ukraine zu beenden. Darauf hofft er.
© IMAGO/SNA

Putin zu Schulkindern: Russland ist unbesiegbar

Zu Beginn des neuen Schuljahres in Russland hat Präsident Wladimir Putin mit Schulkindern gesprochen. Russland sei absolut unbesiegbar, sagte Putin ihnen.

Der Ukraine-Krieg, der nun schon seit eineinhalb Jahren die Schlagzeilen beherrscht, scheint einfach nicht enden zu wollen. Es ist, als ob Putin und der Ukraine-Krieg ein Paar wären, das sich auf der Tanzfläche der Weltpolitik bewegt.

Die beiden haben ihren eigenen Rhythmus gefunden, und sie scheinen keine Anstalten zu machen, diesen Tanz zu beenden. Der russische Machthaber spekuliert vor allem auf eine Sache.

Putin: „Dürfte Ukraine große Sorgen machen“

„Wenn die westlichen Verteidigungslieferungen morgen eingestellt werden, hat die Ukraine noch eine Woche zu leben, da ihr die Munition ausgeht“, teilt Wladimir Putin vor Publikum mit. Der russische Präsident hofft also darauf, dass Russland am Ende den längeren Atem behält, länger als die Ukraine durchhalten kann.

++ Damit versucht Putin, sein Volk hinter sich zu bringen ++

Weitere Fragen zu Russlands Absichten und Verhandlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Ukraine bleiben so wohl nicht mehr offen.

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Im Westen gibt es währenddessen immer wieder Streit um neue Waffenlieferungen an die Ukraine. In den USA streiten sich vor allem die Republikaner. Doch das hat laut Militärexperte Carlo Masala erstmal keine Auswirkungen. Und: „Die schon freigegebenen Ukraine-Hilfen reichen wohl noch für zwei Monate“, erklärt der 55-Jährige gegenüber der „Berliner Morgenpost„. Sollte danach allerdings nichts Neues bewilligt werden, werde es für die USA problematisch, die Ukraine weiter zu unterstützen. Die größte militärische Hilfe drohe, wenn das Repräsentantenhaus handlungsunfähig bleibt, zu versiegen, mahnt Masala. „Das dürfte den Ukrainern große Sorgen machen“.

Olaf Scholz zögert bei Taurus-Lieferungen

Währenddessen zögert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Mehreren Medienberichten zufolge hat sich Scholz darauf festgelegt, der Ukraine vorerst keine deutschen Marschflugkörper zu liefern.

Dieses Zögern begründet Masala wie folgt: „Ich glaube vielmehr, dass man Angst hat, dass die Ukraine mit der Taurus die wichtige Brücke von Kertsch zerstört und dass das die Russische Föderation zu einer Eskalation des Konflikts veranlassen könnte.“

Am Donnerstag (5. Oktober) sagte der Kanzler am Rande des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft im spanischen Granada stattdessen die Lieferung eines weiteren Patriot-Systems an die Ukraine zu.


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Masala, der Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München lehrt, prognostiziert: „Aber das Kalkül Putins, auf Zeit zu spielen, könnte aufgehen.“ Die Gesellschaften in Europa seien kriegsmüde. So werde es für die Regierungen immer schwieriger, größere Hilfspakete zu legitimieren.