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Putin: Riesiges NATO-Manöver – ein Spiel mit dem Feuer über Deutschland?

Ein riesiges NATO-Manöver über Deutschland sorgt für Beunruhigung. Kippt der Westen damit Öl ins Feuer im Konflikt mit Putin?

Putin und die NATO-Großübung über Deutschland
© IMAGO / Christian Ohde,, IMAGO / Russian Look (Bildmontage)

Wladimir Putin: Das ist Russlands Machthaber

Gefährliche Eskalationsspirale? Wladimir Putin und die russische Militärführung haben mit der mutmaßlichen Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine erneut für Entsetzen sorgten. Nun löst ein riesiges NATO-Manöver Besorgnis aus.

Bei der Nato-Luftübung  „Air Defender 23“ donnern von Montag an viele Kampfjets vor allem über den deutschen Luftraum. Rund 10.000 Soldaten aus 25 Ländern nehmen an dem Manöver teil. Insgesamt werden 250 Flugzeuge beteiligt sein, rund 60 der Luftwaffe und über 100 aus den USA.

NATO-Übung ein Spiel mit dem Feuer mit Putin?

Ist das in diesen Zeiten ein Spiel mit dem Feuer? Eigentlich besteht wenig Gefahr, denn die Manöver finden vor allem über der Nordsee, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie im südwestdeutschen Raum statt. Teilweise auch über der Ostsee und in Ostdeutschland – aber noch weit weg von der russischen Exklave Kaliningrad an der Ostseeküste.

Dennoch schlägt die Linksfraktion im Bundestag Alarm. Dieses größte Luftkriegsmanöver in der Geschichte der NATO sei „eine brandgefährliche Provokation“ meinen die Abgeordneten der Linkspartei, die auch im Ukraine-Krieg viel Verständnis für die russische Perspektive aufbringen. Die Fraktion spricht von der „Inszenierung von Kriegsspielen gegen eine sich im Krieg befindende Atommacht“. Die verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion, Żaklin Nastic, behauptet sogar, dass das Manöver „die deutsche Bevölkerung weiter auf Kriegskurs bringen“ solle.

Luftwaffen-Chef versichert: „Nicht Richtung Kaliningrad“

Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhatz versuchte am Montag im Inforadio des RBB zu beruhigen: „Wir werden keine Flüge in Richtung Kaliningrad unternehmen.“  Und weiter versicherte der Bundeswehroffizier: „Wir tun alles, damit es nicht eskalierend wirkt.“ Gleichzeitig wolle das westliche Militärbündnis jedoch auch Stärke demonstrieren und das klare Signal senden: „Nato-Territorium ist einfach die rote Linie.“

Friedensforscher wegen Putin alarmiert: „Risiko dramatisch erhöht“

Unabhängig von der nun startenden NATO-Übung warnen Friedensforscher vor einer atomaren Eskalation des Konfliktes zwischen dem Westen und Putins Russland. So heißt es in dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri: „Wir driften in einen der gefährlichsten Zeiträume der Geschichte ab.“


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Die diplomatischen Kommunikationskanäle zwischen den Atommächten müssten wieder hergestellt werden, fordern die Friedensforscher. Die Wissenschaftler sind besorgt: „Die meisten atomar bewaffneten Staaten verhärten ihre Rhetorik über die Bedeutung von Atomwaffen, und einige äußern sogar explizite oder implizite Drohungen, sie möglicherweise zu nutzen.“ Dadurch habe sich „das Risiko dramatisch erhöht“, das erstmals seit 1945 wieder Atomwaffen eingesetzt werden könnten.