In Polen ging die Stichwahl um das Präsidentenamt äußerst knapp aus. Karol Nawrocki, ein 42-jähriger parteiloser Kandidat, der jedoch von der nationalistischen PiS-Partei unterstützt wird, gewann mit 50,89 Prozent. Sein Kontrahent, der liberale Rafal Trzaskowski, erreichte 49,11 Prozent.
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Die Wahlbeteiligung belief sich auf 72 Prozent, ein Rekordwert für Präsidentschaftswahlen in Polen. Schon am Wahlabend sagte PiS-Chef Jarosław Kaczyński selbstbewusst: „Wir werden gewinnen, weil wir Recht haben.“ Überraschend war die Aufholjagd Nawrockis dennoch, da er wenige Tage zuvor in Umfragen deutlich hinter Trzaskowski lag.
Was der Wahlausgang für Polen bedeutet
Nawrocki, ehemaliger Boxer, sagte am Wahlabend: „Wir werden gewinnen und Polen retten.“ Auch Trzaskowski zeigte sich bis zum Schluss hoffnungsvoll und betonte, der Präsident müsse vor allem auch diejenigen erreichen, die nicht für ihn gestimmt haben. Diese Wahl ist für Polen von großer Bedeutung, da das Land durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine zentrale Rolle in der EU und der NATO spielt. Der Präsident Polens ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte, weshalb Sicherheitsfragen im Wahlkampf im Fokus standen.
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Nawrocki vertritt die nationalistische Linie, die von der PiS propagiert wird. Im Wahlkampf suchte er Nähe zu Donald Trump und erneuerte Polens Reparationsforderungen an Deutschland für die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg. Zudem sprach er sich klar gegen Einflussnahme der EU auf Polen aus. Trzaskowski hingegen hatte auf eine Reform des PiS-geschädigten polnischen Rechtsstaates gesetzt. Mit Nawrockis Sieg könnte Polens derzeitige Blockadepolitik weitergeführt werden, da er voraussichtlich als enger Verbündeter von Kaczyński handeln wird.
Am 6. August endet die Amtszeit von Amtsinhaber Duda. Nawrocki dürfte mit seinem Vetorecht entscheidend dazu beitragen, den politischen Kurs der PiS bis zur nächsten Parlamentswahl 2027 weiterzuführen. Polen steht damit vor einer politischen Richtungsentscheidung, die nicht nur für das Land selbst, sondern auch für die EU und Deutschland relevant ist.
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