Veröffentlicht inPolitik

Mindestlohn: In DIESEM deutschen Urlaubsparadies ist die Situation übel

Mindestlohn: In DIESEM deutschen Urlaubsparadies ist die Situation übel

12EuroGastwirtschaft.jpg
Wann kommt der Mindestlohn von 12 Euro? Foto: picture alliance / Zoonar | stockfotos-mg, picture alliance/dpa | Angelika Warmuth

Der Mindestlohn in Deutschland wurde zum Jahreswechsel um 22 Cent auf 9,82 Euro angehoben. Wann steigt der Mindestlohn auf 12 Euro? Arbeitsminister Hubertus Heil verspricht: Noch 2022 soll die Erhöhung kommen!

Eine Grafik macht deutlich, wo ein höherer Mindestlohn für eine deutliche Verbesserung der Lage sorgen könnte.

Mindestlohn: Überraschung! In DIESEM deutschen Urlaubsparadies geht es übel zu

Die SPD warb im Wahlkampf damit, dass von einer Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro knapp zehn Millionen Arbeitnehmer profitieren würden. Vor allem in bestimmten Regionen würde die Anhebung einen deutlichen Unterschied machen – darunter auch in äußerst beliebten Urlaubsregionen.

———————–

Die Entwicklung des Mindestlohns in Deutschland:

  • Der Mindestlohn betrug 2015 zur Einführung 8,50 Euro.
  • Mittlerweile liegt er bei 9,82 Euro.
  • Im Juli 2022 folgt die nächste Erhöhung auf dann 10,45 Euro.
  • Die Bundesregierung will den Mindestlohn auf 12 Euro erhöhen.
  • Eigentlich ist die unabhängige Mindestlohnkommission für die Festsetzung des Mindestlohns zuständig.

———————–

Mindestlohn: Ausgerechnet in diesen beliebten Regionen sind die Löhne mies

„Bayern ist die Vorstufe zum Paradies“, prahlte der ehemalige Ministerpräsident Horst Seehofer einst. „Bayern ist kein Paradies, aber für viele fast schon der Himmel“, verkündete nun auch sein Nachfolger Markus Söder stolz. Wenn viele an Bayern denken, dann an den Landesteil Oberbayern, die dortigen Alpen und besonders an das Wettersteingebirge mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze.

Doch ausgerechnet in dieser beliebten Urlaubsregion sind die Löhne alles andere als paradiesisch! Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist mehr als jeder vierte Vollzeitbeschäftigte ein Geringverdiener.

Laut des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung bedeutet das, dass die Beschäftigten unter 2.284 Euro monatlich brutto verdienen. Das sind unter zwei Drittel des mittleren Bruttoarbeitsentgelts in Deutschland.

Doch nicht nur ganz im Süden sieht es für Arbeitnehmer überraschend übel aus, auch an der Küste gibt es besonders viele Geringverdiener, ganz besonders an der Ostsee und sowieso in allen ostdeutschen Bundesländern, mit Ausnahme von Berlin.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Das könnte ein höherer Mindestlohn in Gang setzen

Das lässt sich erklären: Im Gastgewerbe arbeiten laut dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut bundesweit 69 Prozent der Vollzeitkräfte im unteren Entgeltbereich. Das betrifft vor allem viele touristische Gebiete an den Küsten, aber auch an den Alpen.

———————–

Weitere Nachrichten zum Thema Geld:

———————–

In der Land- und Forstwirtschaft sind viele Arbeitnehmer ebenso arm dran: Hier gehören 53 Prozent zu den Geringverdienern. Daher sind vor allem ländliche Regionen in Deutschland von Niedriglöhnen betroffen. Oft überschneidet sich das mit den Urlaubsregionen, wie etwa in Ost- und Nordfriesland oder ganz besonders in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein Mindestlohn von 12 Euro würde zwar weiterhin nicht ausreichen, um über einen Lohn von 2.284 Euro zu kommen, könnte aber das Lohnniveau in den betroffenen Regionen insgesamt nach oben drücken, weil 12 Euro dann die neue Untergrenze wäre.