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Eskalation zwischen Atommächten:  Krieg zwischen Indien und Pakistan erklärt 

Der Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan eskaliert. Im Kampf um das Gebiet Kaschmir gibt es Todesopfer.

© IMAGO/ZUMA Press Wire

Friedrich Merz ist Kanzler

Es hat einen zweiten Wahlgang gebraucht, um Friedrich Merz ins Kanzleramt zu hieven. Die Stimmen sind entsprechend gemischt.

Während die Blicke der westlichen Partner nach wie vor hauptsächlich auf die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen gerichtet sind, bahnt sich auf dem asiatischen Kontinent eine neue militärische Eskalation an. Im Zentrum des Geschehens sind die Atommächte Indien und Pakistan. Das Objekt der Begierde ist die Region Kaschmir.

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Die Region Kaschmir, die weltweit für ihre Wolle bekannt ist, ist seit Jahrzehnten schwer umkämpft. Historisch geht die Feindschaft zwischen Indien und Pakistan bis auf das Jahr 1947 zurück. Zu jenem Zeitpunkt endete die britische Kolonialherrschaft und der indische Subkontinent wurde in zwei autonome Staaten unterteilt: das hinduistisch geprägte Indien und das muslimisch geprägten Pakistan.

Kaschmir-Konflikt: Krieg mündet in nuklearer Aufrüstung

Das damalige Fürstentum Jammu und Kashmir (die heutige Region Kaschmir), welches eine überwiegend muslimische Bevölkerung aber einen hinduistischen Herrscher hatte, musste sich zwischen dem Anschluss an Indien oder Pakistan entscheiden. Pakistanische Stammeskämpfer drangen kurze Zeit später in das noch autonome Gebiet ein, woraufhin das hinduistische Oberhaupt Indien um militärische Unterstützung bat.

Mit diesem Gesuch ging der Anschluss des Fürstentums an den Staat Indien einher. Es entbrannte der erste Kaschmir-Krieg (1947 bis 1949).


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Der bisher letzte Kaschmir-Krieg, der wie seine Vorgänger stets von religiösen Differenzen geprägt war, ereignete sich 1999. Erst auf Drängen der USA zogen sich die pakistanischen Kräfte zurück, im Jahr 2003 wurde eine Waffenruhe vereinbart. Dennoch hatten die kriegerischen Handlungen zur Folge, dass beide Staaten über Jahre nuklear aufgerüstet haben.

Der Kaschmir-Konflikt geht zurück bis in das Jahr 1947. Foto: dpa-infografik

Vor sechs Jahren kochte der Kaschmir-Konflikt wieder hoch, als die Regierung in Delhi den Autonomiestatus des indischen Teils von Kaschmir aufhob. Seither befinden sich die Militärs beider Länder in ständiger Alarmbereitschaft, die diplomatischen Beziehungen wurden drastisch heruntergefahren und an den streng bewachten Grenzübergängen kommt es regelmäßig zu Feuergefechten.

Die nächste Eskalationsstufe erreichte der Konflikt am 22. April dieses Jahres nach einem Anschlag im indischen Teil von Kaschmir. Hierbei starben 26 Menschen, zum Großteil handelte es sich um hinduistische Touristen. Die Täter waren offenbar religiöse Extremisten, Indien macht Pakistan für den Anschlag verantwortlich. Pakistan weist jede Schuld von sich und spricht von einer false Flag Operation.

Indien macht Pakistan für Anschlag verantwortlich

Indien hat daraufhin unter anderem den pakistanischen Botschafter ausgewiesen, Pakistan hat im Gegenzug das Friedensabkommen ausgesetzt. In der Nacht auf Mittwoch (07. Mai) kam es dann zum jüngsten Angriff, bei der indische Artillerie über die Grenze geschossen wurde und mindestens 26 Menschen starben. Dieser sei die Antwort auf „den terroristischen Angriff gegen Indien“ gewesen. Bei den angegriffenen Zielen habe es sich laut Staatsangaben um „terroristische Infrastruktur“ gehandelt.

Pakistan hingegen sprach von Raketenangriffen, der Geheimdienst teilte mit, man habe zwei indische Kampfjets abgeschossen. Eine objektive Bestätigung gibt es nicht. Die pakistanische Regierung hat ihrerseits Vergeltung angekündigt. „Pakistan hat jedes Recht, eine angemessene Antwort auf diese von Indien verhängte Kriegshandlung zu geben, und eine angemessene Antwort wird es auch geben“, so der pakistanische Premierminister Shebaz Sharif.