Die Inflation in Deutschland ist zwar rückläufig, dennoch klagen viele Haushalte über zu wenig Geld. Die Teuerungsrate lag im Juni bei zwei Prozent, zu Beginn des Jahres waren es noch 2,5 Prozent. Betrachtet man das Gesamtbild, ist ein Inflations-Rückgang um 4,4 Prozent seit Juni 2023 zu erkennen.
Dieses Minus könnte einer der Gründe sein, warum jeder zweite deutsche Haushalt überraschend viel Geld besitzt.
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Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat ergeben, dass jeder zweite Haushalt in Deutschland über ein Vermögen von über 100.000 Euro verfügt. Angesichts der allgemeinen Unzufriedenheit wegen der Preise im Supermarkt eine erstaunlich hohe Summe an Geld.
Geld: Median liegt bei über 100.000 Euro
Konkret liegt der mittlere Wert bei 103.100 Euro! Die eine Hälfte der befragten Haushalte besitzt mehr Geld, die andere weniger. Die ausgewerteten Daten stammen von der Deutschen Bundesbank. Zu den vermögendsten zehn Prozent der Haushalte gehört man demnach, wenn man mehr als 777.200 Euro besitzt.
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„Wer wie viel besitzt, hängt stark mit dem Alter zusammen“, heißt es in der Studie. Beispielsweise besitzen die unter 35-Jährigen mit durchschnittlich 17.300 Euro deutlich weniger Geld als die 55- bis 64-Jährigen. Sie haben durchschnittlich 241.100 Euro und verfügen somit über mehr Geld als jede andere Altersgruppe.
„Ein wesentlicher Grund: Vermögensaufbau dauert lange, häufig ein ganzes Arbeitsleben“, kommentiert das IW den starken Unterschied. Ab dem Ruhestand nimmt das finanzielle Polster jedoch schlagartig wieder ab. Während 65- bis 74-Jährige noch 193.300 Euro besitzen, verfügt man ab 75 Jahren durchschnittliche „nur noch“ über 172.500 Euro.
Eigenheim hat großen Einfluss auf Vermögensbildung
Das Institut betont, dass das Eigenheim eine große Bedeutung für die Vermögensbildung hat. Bei den unter 35-Jährigen lebt nicht einmal jeder Zehnte in den eigenen vier Wänden. Dagegen besitzt mehr als die Hälfte der 55- bis 64-Jährigen ein Eigenheim.
„Will der Staat den privaten Vermögensaufbau erleichtern, könnte er das Arbeitseinkommen entlasten“, erklärt Maximilian Stockhausen, IW-Verteilungsexperte und Studien-Co-Autor. „Wenn Arbeitnehmer mehr Netto vom Brutto behalten, eröffnet ihnen das zusätzliche Spielräume für die Vermögensbildung.“