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Gehalt: Mit 3.500 Euro monatlich schon „reich“

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander, heißt es. Doch ab wann gilt man in Deutschland eigentlich als reich?

Gehalt im Vergleich
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Was bedeutet eigentlich Grundsicherung?

Der deutsche Staat stellt eine Vielzahl von zusätzlichen Leistungen bereit, um benachteiligte Menschen zu unterstützen. Eine dieser Leistungen ist die Grundsicherung.Wir verraten dir, was die Grundsicherung ist, was du dabei beachten solltest und wie sie sich vom Bürgergeld unterscheidet.

Ab welchem Gehalt gelte ich als reich? Diese Frage stellt sich so mancher in Deutschland. Während der eine oder andere beim Gedanken an Reichtum von schier unermesslichen Vermögen träumt, zeigt eine neue Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, dass die Realität weitaus bescheidener aussieht.

Die Studie zeigt, dass die Schwelle zum Reichtum vielleicht niedriger liegt, als viele denken.

Neues Bild von Reichtum

Die traditionellen Bilder von Reichtum – seien es Dagobert Ducks Geldspeicher, Luxusyachten in abgelegenen Buchten oder die neueste Mode von hochkarätigen Designern – prägen zwar oft unsere Vorstellung, doch in der realen Welt zeichnet sich ein anderes Bild.

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gilt man bereits als reich, wenn das eigene Einkommen das Dreifache des Nettomedians der deutschen Bevölkerung erreicht. Bei einem durchschnittlichen Nettomedian von etwa 2.600 Euro, wie ihn die Jobbörse Absolventa festhält, sind es also 7.800 Euro, die monatlich auf dem Konto landen müssen, um nach dieser Definition als reich zu gelten.

Oberen zehn Prozent gelten als reich

Das Institut der Deutschen Wirtschaft geht sogar noch einen Schritt weiter und definiert die oberen zehn Prozent der Einkommensbezieher als reich. Wer also mehr verdient als 90 Prozent seiner Mitbürger, gehört zu den Reichen im Land.

Der renommierte Vermögensforscher Wolfgang Lauterbach schränkt diese Definition noch weiter ein: Als wohlhabend gelten für ihn Personen, deren Einkommen das Doppelte des Nettomedians erreicht – also etwa 5.200 Euro. Wirklicher Reichtum beginne dagegen erst beim Dreifachen des Durchschnittseinkommens, ohne klare Grenze nach oben.

3.000 Euro netto zählen als wohlhabend

Ein Single mit einem Nettoeinkommen von 3.000 Euro im Monat gehört zu den oberen 15 Prozent der Einkommensbezieher in Deutschland und gilt damit als wohlhabend. Steigt das Einkommen auf etwa 3.500 Euro, rutscht man in die Kategorie der oberen neun Prozent und gilt als reich. Hingegen gilt man mit einem Einkommen von 1.250 Euro netto als armutsgefährdet. Zwischen armutsgefährdet und reich liegen also 2.250 Euro im Monat!

Für Paare ohne Kinder bedeutet ein gemeinsames Nettoeinkommen von 6.000 Euro bereits, zu den oberen 14 Prozent zu gehören. Übersteigt das gemeinsame Einkommen die Schwelle von 7.000 Euro, gehört man zu den Reichen.

Als Paar mit zwei Kindern gehört man mit einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 7.000 Euro im Monat zu den oberen 14 Prozent der Bevölkerung und ist damit wohlhabend. Von Reichtum spricht man von einem Gehalt ab 8.000 Euro.



Frage der Unabhängigkeit von Arbeit

Dies zeigt, dass finanzielle Sicherheit und ein gewisses Maß an Luxus für einen größeren Teil der Bevölkerung erreichbar sind, als es die oft hochgesteckten Vorstellungen von Reichtum vermuten lassen. Reichtum ist in Deutschland weniger an exorbitante Summen gebunden als an ein stabiles und überdurchschnittliches Einkommen, das einen gewissen finanziellen Spielraum ermöglicht.

Es ist aber auch nicht ganz einfach, erst einmal auf ein so hohes Einkommensniveau zu kommen.