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Anne Will: Greta Thunberg schießt gegen die Grünen – „Sehr heuchlerisch“

Nachdem die Grünen für ihre Rolle in Sachen Lützerath von allen Seiten kritisiert werden, schießt nun auch die bekannteste Klimaaktivistin gegen die Klimaschutzpartei.

Greta Thunberg
© IMAGO / Sven Simon

Das ist Greta Thunberg

Anfang 2018 war sie noch eine einfache Schülerin. 2019 ist sie das Gesicht einer globalen Umwelt-Bewegung: Greta Thunberg.

Die Grünen werden für ihre Rolle in Sachen „Lützerath“ stark kritisiert. Der Vorwurf der Unaufrichtigkeit wird laut. Auch die prominenteste Klimaaktivistin der Welt, Greta Thunberg, geht mit den Grünen hart ins Gericht.

Auf ihrem Deutschland-Besuch zeigte sich die schwedische Klimaaktivistin nicht nur auf Demo-Veranstaltungen rund um das Protestdorf Lützerath, sondern stattete auch der Polit-Talkerin Anne Will einen Besuch ab. In dem Interview mit der ARD-Moderatorin nimmt sie kein Blatt vor den Mund und schießt scharf gegen Deutschland und die Grünen.

Thunberg bei Will: „Deutschland ist einer der größten Umweltverschmutzer weltweit“

So macht die 20-Jährige Deutschland schwere Vorwürfe. „Deutschland ist historisch gesehen einer der größten Umweltverschmutzer weltweit. Was in Deutschland passiert, bleibt nicht in Deutschland“, klagt Thunberg an.

Der Behauptung, Lützerath sei ein gelugener Kompromiss, hält die smarte Aktivistin entgegen: „Von einer Außenperspektive erscheint es seltsam, dass wir ein Dorf opfern, um die anderen zu retten. Das macht keinen Sinn. Besonders wenn man an die Mengen CO2 denkt, die ausgestoßen werden, wenn man diese Pläne umsetzt“.

Am Sonntag beendete die Polizei die Räumungs-Aktion des Protestdorfes Lützerath am rheinischen Braunkohletagebau weitestgehend. Nach dem vollständigen Abriss will RWE die darunterliegende Kohle schon im Frühjahr abbaggern.

Auch die Grünen bekommen von Thunberg bei Anne Will ihr Fett weg: „Ich weiß nicht, wie die Diskussionen verliefen, aber es ist sehr heuchlerisch, was gerade passiert. Erst an den Demos für Lützerath teilnehmen und dann Lützerath opfern.“



Viele Führende grüne Politiker wie Wirtschaftsminister Robert Habeck und seine NRW-Kollegin Mona Neubaur begründen den Abriss von Lützerath und das Abbaggern der darunter liegenden Kohle damit, dass dadurch im Gegenzug der um acht Jahre auf 2030 vorgezogene Kohleausstieg erreicht worden sei.

Auf Wills Einwand, man habe es hier mit einer akuten Versorgungskrise zu tun, konterte Thunberg: „Wollen Sie sagen, dass diese Kohlemine sofort Energie liefert?“