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AfD vor absoluter Mehrheit? Fake-Umfrage sorgt für hysterische Reaktionen

Nach einer Umfrage erreicht die AfD in Sachsen mit 39 Prozent die absolute Mehrheit. Doch den Ergebnissen ist nicht ganz zu trauen.

AfD-Umfrage-Hammer in Bayern
© IMAGO / Sven Simon

AfD-Jugend "Junge Alternative" als rechtsextrem eingestuft

Die "Junge Alternative" gilt als der Nachwuchs der AfD. Sie und zwei weitere Organisationen wurden jetzt vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft.

In den Umfragen erlebt die AfD aktuell einen Höhenflug. Besonders im Osten kassiert die rechtspopulistische Partei hohe Prozente. So auch in Sachsen, wie eine Umfrage zeigt.

Demnach erhält die „Alternative für Deutschland“ dort die absolute Mehrheit. Viele Menschen teilen deswegen die Schock-Umfrage im Internet. Doch an dem Ergebnis ist etwas faul.

AfD hat laut dubioser Umfrage absolute Mehrheit

Zurzeit räumt die „Alternative für Deutschland“ in Umfragen ab. Besonders in Sachsen erregte das Ergebnis einer Umfrage des X-Accounts (ehem. Twitter) „PrognosUmfragen“ jetzt hohe Aufmerksamkeit. Ein Jahr vor der dortigen Landtagswahl ergattert die AfD demnach mit 39 Prozent die absolute Mehrheit. Besonders auffällig: Keine Ampel-Partei überschreitet die Fünf-Prozent-Hürde. Damit wäre keine von ihnen mehr im Landtag vertreten.

Doch der Umfrage ist nicht ganz zu trauen. Der Account liefert zwar laut eigener Aussage „beste Wahlprojektionen“. Doch er gibt nicht an, wie diese erstellt werden. Nach den Richtlinien für Wahlforschungsergebnissen erfüllt dieser nicht die Mindeststandards der Meinungsforschungs-Branche an Transparenz. Somit sind die Prognosen nicht gerade seriös, wie die „dpa“ schon 2019 berichtete. Der X-Account verweist auch auf kein Impressum und ist damit nicht identifizierbar.

Die Umfragen des Accounts „PrognosUmfragen“ sehen viele kritisch. Foto: Screenshot X (ehem. Twitter)

Umfrage-Betrug?

Schon seit Dezember 2012 postet „PrognosUmfragen“ angebliche Umfragewerte auf X zu Europa-, Landtags- und Bundestagswahlen. Unter anderem auch zu AfD-Ergebnissen. Der Vizepräsident des „Nürnberg Institut für Marktentscheidungen“, Raimund Wildner, teilte der „dpa“ damals mit: „Wenn nicht zumindest das durchführende Institut, das Datum der Umfrage, die Umfragemethode und die Stichprobengröße genannt sind, dann würde ich der Umfrage nicht trauen“.


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Auch Politiker fielen schon auf die fragwürdigen Umfragen herein. Der damalige CDU-Chef in Thüringen, Mike Mohring, zitierte 2014 eine solche Umfrage. Der zufolge sei die SPD von 12,4 auf acht Prozent eingebrochen. Auch bei der Umfrage fehlten die wichtigen Grundlagen. Seriöse Ergebnisse hingegen zeigten bei der SPD zwischen elf und 14 Prozent an.

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