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Vulkanausbruch in Island – drohen jetzt Flugausfälle in Europa?

Der Vulkan-Ausbruch auf Island hält derzeit nicht nur den Norden in Atem. Ganz Europa hat Angst vor Flug-Chaos! Doch ist damit zu rechnen?

Vulkan Island
© IMAGO/Cover-Images

Feuer auf Rhodos: Zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht

Die Behörden sprechen von der "größten Evakuierungsaktion aller Zeiten" wegen eines Brands in Griechenland: Auf der beliebten Ferieninsel Rhodos sind 30.000 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden, unter ihnen viele Urlauber. Der deutsche Reiseanbieter TUI stoppte vorerst Urlaubsflüge nach Rhodos.

Die spektakulären Aufnahmen gehen seit dem späten Montagabend (18. Dezember) um die ganze Welt, doch in Island sorgen sie für gewaltigen Schrecken. Nach wochenlangen Erdbeben ist das Unfassbare passiert! Auf der Reykjanes-Halbinsel kam es kurz nach 22 Uhr Ortszeit zum Vulkanausbruch.

+++ Forscher steigen in Vulkan hinab – was sie dort finden, ist nicht zu fassen +++

Die Polizei rät Schaulustigen dringend, der Ausbruchsstelle auf der isländischen Halbinsel derzeit nicht zu nahe zu kommen. Auch Islands Präsident Gudni Jóhannesson bat die Menschen vor Ort, „in diesem gefährlichen Moment“ allen Empfehlungen der Rettungsdienste zu folgen. Denn derzeit nimmt der Lavastrom immer weiter an Fahrt auf, regelrechte Lava-Fontänen wurden bereits registriert. Der Ort Grindavik war aus Sorge vor einem Ausbruch bereits im November geräumt worden (>>> wir berichteten), denn ein rund 15 Kilometer langer Magmaspalt direkt unter der isländischen Stadt breitet sich immer weiter von Nordosten nach Südwesten ins Meer aus.

Auch Menschen in Europa halten jetzt wegen des Vulkanausbruchs auf Island gespannt den Atem an, denn sie befürchten Schlimmes.

Vulkanausbruch in Island weckt Erinnerungen an 2010

Vor 13 Jahren sorgte schon einmal ein Vulkanausbruch auf Island in ganz Europa für Angst und Schrecken. Als der sogenannte Eyjafjallajökull ausbrach, waren die Folgen auch für Europa immens. Denn der Ascheregen legte im April 2021 tagelang den Flugverkehr auf dem gesamten Kontinent lahm. Über 100.000 Flüge mussten damals ausfallen. Nun kam es auf dem Inselstaat erneut zu einem Vulkanausbruch im Südwesten. Und viele werden sich in Erinnerung an damals die Frage stellen: Droht uns erneut ein Flugchaos?

Hat der Vulkan-Ausbruch auf Island jetzt verheerende Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr? (Symbolbild) Foto: IMAGO/Cover-Images

Unsere Redaktion hat bei Wetter-Experte Dominik Jung nachgehakt. Der Meteorologe informiert täglich auf seinem Wetter-Kanal „wetter.net“ auf Youtube über die neuesten Wetter-Phänomene und -lagen. Doch er rechnet momentan eher nicht mit Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr. Derzeit würde uns eine „West-Wetterlage“ davor bewahren, dass eine Aschewolke über Europa ziehen könnte. „Wenn der Wind sich allerdings dreht…“, formuliert Jung ein großes Aber. Vorerst könne er allerdings Entwarnung geben.

Weitere Experten geben Entwarnung

Auch der isländische Geophysiker Magnús Tumi Guðmundsson erklärte gegenüber dem isländischen Staatssender RÚV, dass es zum Ausbruch vor rund 13 Jahren einen deutlichen Unterschied gibt. So brach der Vulkan damals unter einem Gletscher aus. Dieser Zustand sorgte dafür, dass sich eine solch große Aschewolke, die das Flugchaos über Europa auslöste, überhaupt erst entwickeln konnte.


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„Der Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 war aufgrund einer seltenen, wenn auch nicht einzigartigen Kombination von Faktoren ungewöhnlich störend. Die Vulkane auf der Halbinsel Reykjanes sind nicht in der Lage, die Aschewolken zu erzeugen, die den Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 kennzeichneten“, gab auch Dave McGarvie, Vulkanologe an der University of Lancaster, gegenüber dem britischen Nachrichtenportal „Yahoo! News“ an.

Vulkanausbruch könnte zehn Tage andauern

Außerdem habe man aus den Geschehnissen vor über einem Jahrzehnt gelernt. „Selbst, wenn ein zukünftiges Ereignis eine ähnliche Aschewolke erzeugen würde, würde es im Vergleich zu 2010 nur etwa ein Drittel der Flugausfälle geben“, so McGarvie. Diese Expertenmeinungen dürfte viele aufgebrachte Gemüter, die jetzt um ihren Weihnachtsurlaub bangen, wieder beruhigen.

In Island ist die Gefahr aber erst mal nicht gebannt. Experten rechnen damit, dass der Vulkanausbruch insgesamt zehn Tage andauern könnte. Gefährlich für Menschen sind nicht nur die Lavaströme, sondern auch der Aschefall und die freigesetzten Giftstoffe. (mit dpa)