Beim Urlaub auf Mallorca sollte die Entspannung keinesfalls zu kurz kommen. Besonders in den Touristen-Hochburgen der Insel wird dabei mit zahlreichen Angeboten für das Wohl der Reisenden gesorgt.
Wer in El Arenal oder Magaluf die Promenade am Strand entlangspaziert, der dürfte auf eine Sache jedoch besonders häufig aufmerksam werden. Doch aufgepasst: Gerade von diesem Deal für Touristen rät ein Experte dringend ab.
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Urlaub auf Mallorca: Touristen schwärmen von Angebot, doch es gibt einen Haken
Die Rede ist vom sogenannten Fish-Spa: Ein Becken voller kleiner Fische, die überschüssige Hornhautschüppchen von den Füßen knabbern sollen. Eine Methode, die ursprünglich zur Behandlung von Schuppenflechte in der Türkei eingesetzt wurde. Der Plan geht auch auf, wie eine Gruppe Frauen gegenüber unserer Redaktion versicherte. Sie sind bereits zum dritten Mal in Folge bei der Behandlung und schwärmen über zarte Fußballen und Fersen.
Über mögliche Gefahren machte sich die Reisegruppe aus NRW vor dem Besuch im Fish-Spa jedoch keine Gedanken. Dabei wäre dies gar nicht mal so abwegig gewesen. „Solange die Fische tatsächlich nur Schuppen runterlösen würden, dann wäre es ja, als würde man einfach ein gemeinsames Fußbad mit mehreren Menschen teilen“, erklärte Dr. Uwe Schwichtenberg, Dermatologe der Derma Nord Hautarztpraxen in Bremen, gegenüber unserer Redaktion.
Experte warnt vor drohenden Infektionen
Doch dem ist offenbar nicht immer so. „Die Fische sind oft zu enthusiastisch und es gibt auch unterschiedliche Arten. Es kann zum Beispiel auch eine Unterart dabei sein, die etwas aggressiver ist“, erläuterte der Experte. Immerhin seien die proteinreichen Hautschuppen von Menschen ein gefundenes Fressen für die kleinen Nager. Immer wieder komme es dadurch auch vor, dass Kunden an ihren Füßen Wunden davon tragen. Und damit ist keinesfalls zu spaßen.
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„Sofern niemand Wunden hat, ist alles in Ordnung. Aber es ist natürlich nicht steril. Die Keime sind da und wenn jemand mit Wunden dort ins Wasser geht – entweder, weil er sie vorher schon hatte, oder versehentlich durch die Fische – dann besteht Infektrisiko“, stellte Schwichtenberg klar. Durch die Wärme und einen möglichen Sandstrand am Urlaubsort erhöhe sich das Risiko sogar.
Urlaub auf Mallorca sollte sorgenfrei bleiben
Eine Tatsache vom Fish-Spa, die man einfach umgehen könnte. „Der Benefit, den man damit erreichen kann, ist kostengünstiger und risikoärmer zu erreichen“, so der Fachmann weiter. Beispielsweise erziele eine Fußpflege-Creme mit zehn Prozent Harnstoff die gleichen Ergebnisse. Das Fazit des Dermatologen zum Fish-Spa könnte damit wohl kaum deutlicher ausfallen: „Ich halte es für eine entbehrliche Aktion, die für wenig Benefit ein mäßiggradiges Risiko birgt!“ Ob man sich letztendlich dafür oder dagegen entscheidet, bleibe allerdings jedem selbst überlassen.