Ein trauriger Tag für den Tierpark Hellabrunn in München!
Elefantenbulle Otto – erst im November 2020 im Tierpark München geboren – hatte sich in den vergangenen Tagen mit dem lebensgefährlichen Herpes-Virus EEHV 1 infiziert. Am Montag (16. Juni) vermeldete der Park den Tod des vierjährigen Besucherlieblings.
Tierpark München traut um Elefant Otto
„Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, der trotz intensivster Bemühungen unseres Notfallteams, bestehend aus Tierärzten, Tierpflegern und den kooperierenden Laboren im Lichte dieser schweren Infektion leider nicht mehr gewonnen werden konnte“, so Tierparkdirektor Rasem Baban. “ Hellabrunn verliert mit Otto eine charismatische und äußerst beliebte Tierpersönlichkeit. Sein früher Tod muss nun insbesondere von der Elefantengruppe verarbeitet werden. Auch sein engagiertes Tierpfleger-Team und die gesamte Hellabrunner Belegschaft sind sehr traurig über diesen Verlust.“
Das „Eigengewächs“ des Münchner Tierparks war natürlich ein absoluter Star bei großen und kleinen Zoobesuchern. „Otto war trotz seiner jungen Jahre schon ein sehr prägender Elefant“, erinnert sich Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl. „Er hat unzähligen Tierparkbesuchern und Elefantenfans so viel Freude und Tierbegeisterung vermittelt […] Sein plötzlicher Tod hat nicht nur mich, sondern auch viele Tierparkfreunde sehr bestürzt.“
Tierarzt schildert das Drama
Auch die verbleibenden Elefanten trauern um den Verlust des Jungbullen – schließlich sind die Dickhäuter ja für ihre hohe soziale Kompetenz und empathischen Fähigkeiten bekannt. Ottos Eltern – Bulle Gajendra und Kuh Temi – leben weiter im Münchner Tierpark, und auch mit den Neuankömmlingen Rami (15) und ihrer Tochter Savani (2) verstand sich der kleine Elefant gut. Doch die schwere Krankheit entriss Otto viel zu früh seinen Artgenossen.
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Dr. Hanspeter Steinmetz, Tierarzt im Tierpark München, betont, dass Otto bereits gegen eine Herpes Infektion geimpft worden war. Sogar Blutplasma-Reserven seines Elefantenvaters Gajendra standen für eine potenzielle Notfallversorgung bereit. „Leider haben alle präventiven und akutmedizinischen Maßnahmen am Ende Otto’s Leben nicht retten können, sodass er in den frühen Morgenstunden des heutigen Montags dieser schweren Infektion erlegen ist“, erklärt Steinmetz. „Wenn man die ersten Symptome beim Tier entdeckt, ist es oftmals schon zu spät. Auch sofort eingeleitete medizinische Maßnahmen können den zumeist tödlichen Verlauf der Erkrankung nicht aufhalten.“
Für den Montag (16. Juni) bleibt das Elefantenhaus entsprechend geschlossen. Doch schon am darauffolgenden Dienstag (17. Juni) können Besucher es wieder betreten – und innerlich Abschied vom kleinen Otto nehmen.