Im Jahr 1995 wurde nicht nur der Fußballer Joshua Kimmich geboren – auch die Deutsche Bundespost wurde aufgelöst und zugleich die Deutsche Telekom AG gegründet.
Nach rund 30 Jahren ist das Kommunikations- und Mobilfunkunternehmen immer noch äußerst erfolgreich. Doch nun müssen sich Kunden in Acht nehmen: Wer diesen Vertrag nicht kündigt, könnte in eine Kostenfalle tappen.
Telekom: Glasfaser-Anschluss sorgt für Kunden-Ärger
Die Aussicht auf einen blitzschnellen Glasfaser-Anschluss ist für viele ein echter Lichtblick – vor allem, wenn der Ausbau schon im Gange ist. Doch was tun, wenn man nicht mehr warten will? Die Telekom bietet für solche Fälle Übergangstarife wie den „Zuhause Sofort XL“-Tarif an.
Die Idee klingt verlockend: Man steigt schon mal bei der Telekom ein, nutzt bis zur Fertigstellung des Glasfaseranschlusses einen DSL-Zugang – und wechselt dann automatisch und ohne Aufwand ins Highspeed-Zeitalter. Dazu gibt’s laut der „Verbraucherzentrale Niedersachen“ einen Rabatt für die ersten drei Monate. Klingt nach einem cleveren Plan.
++ Telekom-Kunden fürchten DSL-Abschaltung – „Völlig verfrüht“ ++
Auch ein Verbraucher dachte sich das und wechselte vom alten Anbieter zur Telekom. Der Anschluss sollte laut Prognose in vier Monaten fertig sein – also: Drei Monate Rabatt genießen, dann ab mit Vollgas ins Glasfasernetz. Doch leider kam alles anders, denn zehn Monate später war der Anschluss noch immer nicht aktiv. Und laut Telekom könnte es sogar bis Oktober 2025 dauern, bis tatsächlich Glasfaser durch die Leitung rauscht. Aus vier Monaten Wartezeit wurden also mindestens 16.
Und damit nicht genug. Der vermeintlich günstige Übergangstarif entpuppte sich bei genauem Hinsehen als deutlich teurer: Im Vergleich zum regulären DSL-Tarif „Magenta Zuhause XL“ zahlte der Verbraucher auf die Gesamtlaufzeit gerechnet fast 100 Euro mehr – obwohl die Leistung identisch war. Der Rabatt aus den ersten drei Monaten war schnell verpufft, danach wurde es teuer. Ein Preisvorteil? Fehlanzeige.
Wechselvorteil? Es gibt keinen Mehrwert
Besonders ärgerlich: Der Wechsel zur Telekom hätte auch problemlos später erfolgen können. Denn nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit des alten Anbieters – in diesem Fall war es nur ein Monat – hätte der Verbraucher problemlos direkt auf den Glasfasertarif wechseln können, sobald dieser verfügbar gewesen wäre. Der Umweg über den teureren DSL-Tarif brachte also keinen echten Mehrwert, sondern nur Zusatzkosten.
Am Ende wandte sich der Verbraucher mithilfe der „Verbraucherzentrale Niedersachsen“ an die Telekom – und konnte den Vertrag vorzeitig beenden. Eine späte, aber immerhin versöhnliche Wendung.
Mehr News:
Der Fall zeigt: Auch wenn ein Angebot auf den ersten Blick attraktiv wirkt – etwa durch einen zeitlich begrenzten Rabatt oder das Versprechen eines reibungslosen Übergangs – lohnt es sich, genau hinzusehen. Besonders bei langfristigen Verträgen sollte man nicht nur die ersten Monate betrachten, sondern die Gesamtkosten durchrechnen.