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Sparkasse: Kunden verlieren ihr Erspartes – weil sie diesen Fehler machen

Sparkassen-Kunden, die Erspartes anlegen wollen, sollten aufpassen. Ein Beispiel zeigt, warum man den Experten nicht blind vertrauen sollte.

Sparkassen-Kunden sollten ihrem Berate nicht blind vertrauen.
© imago images/Revierfoto

Sparkasse und Co. verabschieden sich von Girocard - so geht's für Kunden weiter

Die Sparkasse präsentierte einen Nachfolger zur klassischen Girocard (ehemals EC-Karte): die Sparkassen-Card. Sofern diese mit einem Visa-Co-Badge ausgestattet sind, können Kunden sie auch bei Apple Pay und Googles mobilem Bezahlen benutzen.

„Wenn’s um Geld geht – Sparkasse“ , hieß es lange Zeit in der Werbung für das Geldinstitut. Und das nehmen sich viele Kunden bis heute zu Herzen. So ist es kein Wunder, dass man gerade bei Geldanlagen besonders auf den eigenen Sparkassen-Berater hört.

Die meisten Kunden möchten wohl davon ausgehen, dass der Sparkassen-Angestellte für sie nur das Beste will. Doch das Beispiel einer 91-Jährigen zeigt, wie fatal blindes Vertrauen beim eigenen Ersparten sein kann.

Sparkasse: Finanzlage lässt Erspartes um 50 Prozent schrumpfen

Wie „Focus“ berichtet, wollte die damals 91-jährige Gerda Tietz aus Hattingen (NRW) 20.000 Euro Erspartes bei der Sparkasse anlegen. Das Geldinstitut riet der Rentnerin zu einem sogenannten „Zertifikat“. Die 91-Jährige selbst konnte sich unter der Anlage nichts vorstellen, vertraute jedoch dem Experten – und musste jetzt feststellen, dass das ein Fehler war.

Innerhalb von zwei Jahren waren die 20.000 Euro auf 10.000 Euro geschrumpft, was die Rentnerin feststellte, als sie das Geld jetzt brauchte. Tatsächlich hatte sie mit dem Zertifikat darauf gewettet, dass der sogenannte „Euribor“-Zinssatz, den Banken untereinander verwenden, unter 0,5 Prozent bleibt. Doch mit den Zinsanstiegen der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg auch der „Euribor“ – und so, wie es im Zertifikat festgelegt ist, hat die Sparkasse die Zinszahlungen bei einem „Euribor“-Zinssatz von über 0,5 Prozent eingestellt.

Sparkassen-Kundin müsste 110 Jahre alt werden

Doch das ist noch nicht alles: Der Zinssatz, den die Sparkasse bei einem „Euribor“ von unter 0,5 Prozent gezahlt hätte, beinhaltet eine jährliche Verzinsung von 2,3 Prozent bis zum Jahr 2041.


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Laut „Focus“ reagiert ein Zertifikat mit solch einer langen Laufzeit sehr sensibel auf Zinsveränderungen, wodurch die massiven Einbußen der Kundin zu erklären sind. Sollte die damals 91-Jährige das Papier allerdings bis zur Laufzeit im Jahr 2041 halten, erhält sie den 100-prozentigen Wert zurück. Nur: Gerda Tietz, die heute 93 Jahre alt ist, wäre im Jahr 2041 bereits stattliche 110 Jahre alt.

Die Rentnerin ist also ein trauriges Beispiel für eine schlechte Kundenberatung. Interessierte sollten deshalb immer das Kleingedruckte prüfen und nichts blind unterschreiben. Und der beste Tipp: Nur Geld in Anlageformen investieren, die man auch selbst versteht.