Ein faszinierendes Naturschauspiel erwartet uns am späten Samstagabend: Ein Sonnensturm, der aus einem großen Loch auf der Sonne resultiert, könnte Polarlichter am Nachthimmel über Deutschland sichtbar machen. Wer dieses Phänomen Anfang Juni verpasst hat, bekommt jetzt also womöglich eine zweite Chance.
Insbesondere in den nördlichen Breitengraden wie etwa in Norddeutschland besteht durch die geomagnetische Aktivität die Chance, dieses spektakuläre Schauspiel zu beobachten. Wer Polarlichter sehen möchte, sollte sich in eine möglichst dunkle Umgebung mit freiem Blick nach Norden begeben. Optimal sind ländliche Gegenden oder Orte am Wasser, wo es kaum Lichtverschmutzung gibt. Die besten Beobachtungszeiten liegen rund um Mitternacht, also zwischen 22.30 Uhr am Samstagabend (14. Juni) und etwa 1.30 Uhr am frühen Sonntagmorgen.
Sonnensturm sorgt nicht nur für Polarlichter
Polarlichter entstehen, wenn Sonnenwind, bestehend aus geladenen Teilchen, auf das Magnetfeld der Erde trifft und die Atmosphäre zur Leuchterscheinung anregt. Der kommende Sonnensturm bietet deshalb den perfekten Rahmen, um das Zusammenspiel von Sonne und Erde zu bestaunen. Besonders Hobby-Astronomen und Fotografen hoffen auf klares Wetter, das ungestörte Ausblicke ermöglicht. Da die Polarlichter jedoch von der Stärke des Sturms abhängen, bleibt eine gewisse Unsicherheit bestehen. Und dann ist da ja auch noch das Wetter. Für Teile von Deutschland sind am Samstagabend schwere Unwetter angekündigt.
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Doch der Sonnensturm hat nicht nur schöne Auswirkungen in Form von Polarlichtern, wie „Focus Online“ berichtet. Die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat eine Warnung der Stufe G2 für einen geomagnetischen Sturm herausgegeben. Diese Einstufung deutet auf moderate Auswirkungen hin, dass zwar Polarlichter sichtbar, aber auch technische Beeinträchtigungen möglich sind.
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Technische Störungen auf der Erde möglich
So birgt der Sonnensturm Risiken für technische Systeme. Sobald die geladenen Teilchen in die Magnetosphäre eindringen, können sie elektromagnetische Störungen verursachen. In nördlichen Regionen besteht die Gefahr von Spannungsschwankungen in Stromnetzen. Besonders Versorgungsunternehmen und Energieanbieter überwachen daher die Entwicklungen genau, um rechtzeitig auf Störungen reagieren zu können.
Auch Satellitensysteme stehen unter besonderer Beobachtung, da geomagnetische Stürme die Navigation beeinträchtigen könnten. Systeme, die auf GPS-Signale angewiesen sind, könnten kurzfristig ungenauer arbeiten, was sowohl für die Luftfahrt als auch für die Schifffahrt problematisch werden könnte. Dazu kommen mögliche Störungen in Funkverbindungen, die von Sonnenwind beeinflusst werden können, sowie Risiken für technische Komponenten in Satelliten selbst.
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Da die Sonne sich derzeit in einer aktiven Phase ihres 11-jährigen Zyklus befindet, treten koronale Löcher und damit auch Sonnenstürme häufiger auf. Der Sonnensturm an diesem Samstag ist also kein außergewöhnliches, aber dennoch ein beeindruckendes Ereignis, sowohl für Wissenschaftler als auch für Naturliebhaber.
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