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Rente: Schweizer Firma zockt systematisch Senioren ab – so erkennst du ihre Masche

Rente: Schweizer Firma zockt systematisch Senioren ab – so erkennst du ihre Masche

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© IMAGO / 7aktuell

Demografischer Wandel bringt Rentensystem in Gefahr - so wird Deutschland immer älter

So bringt der demografische Wandel das Rentensystem in Gefahr.

Was für eine dreiste und miese Masche – und ausgerechnet diejenigen, die Rente kriegen, sind betroffen!

Dabei gehören Rentner zu den schwächsten Gliedern der Gesellschaft, haben nach jahrzehntelanger Arbeit ihren Ruhestand im Alter hochverdient. Und doch sucht sich eine dubiose Schweizer Firma deutsche Rentner als Opfer aus – um sie dann ihrer Rente zu berauben…

Rente: Schweizer Firma zockt systematisch Senioren ab

Gegenüber der „Rheinischen Post“ hat eine betroffene Familie aus Wesel (NRW) ausgepackt und berichtet, wie verlogen die Schweizer Firma vorgeht. So sei das 84-jährige Opfer plötzlich angerufen und eingeweiht worden, dass er angeblich gesetzliche Ansprüche auf Pflegeleistungen in Höhe von 6.280 Euro hätte. Und dass er darauf verzichten würde. Die Lösung: Er könne sich „unkompliziert“ von der Firma Pflegeservice Smart beraten lassen. Und nebenbei noch mehr Pflegegeld kassieren. Das Opfer hat zugestimmt.

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Das ist die Rente in Deutschland:

  • neben der Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit und der Rente wegen Todes ist die Altersrente eine Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung
  • Anspruchsvoraussetzung ist das Erreichen der maßgeblichen Altersgrenze, der Ablauf einer bestimmten Mindestversicherungszeit und die Erfüllung der versicherungsrechtlichen und persönlichen Voraussetzungen
  • die Altersrente geht auf das „Gesetz betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung“ für Arbeiter vom 22. Juni 1889 für das Deutsche Reich zurück
  • aktuell gibt es rund 21,23 Millionen Rentner in Deutschland (ohne Waisenrente; Stand November 2021)

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Schon einen Tag später flattert dann Post aus der Schweiz ein. Absender ist die United Marketing AG mit Sitz in Tägerwillen. Der Inhalt: eine Kopie eines „Zeit Online“-Artikels über verfallene Ansprüche Pflegebedürftiger in Milliardenhöhe sowie ein Überweisungsträger, womit der Senior 129 Euro überweisen soll. Wofür genau, geht aus dem Anschreiben aber nicht hervor. Der Rentner hat sich mittlerweile seiner Tochter und dem Schwiegersohn anvertraut, die sofort merken, dass da was faul ist. Recherchen bestätigen ihre Befürchtungen.

Rente: So erkennst du ihre Masche

Es gibt zahlreiche Berichte, in denen Verbraucherschützer über unseriöse Machenschaften des Schweizer Unternehmens berichten. Die 129 Euro werden zum Glück nicht überwiesen. Wochen später hat er dann per Mail eine „Zahlungserinnerung“ erhalten, inklusive Drohung mit Einschaltung eines Inkasso-Dienstleisters. Beigefügt ist eine Aufzeichnung des Telefongesprächs, in dem sich der Senior einverstanden erklärt, dass die Schweizer Firma für ihn aktiv werden soll. Doch das ist in Deutschland verboten, telefonisch dürfen keine Verträge abgeschlossen werden.

Rente: Eine dubiose Schweizer Firma will an das Geld deutscher Senioren. (Symbolfoto)
Rente: Eine dubiose Schweizer Firma will an das Geld deutscher Senioren. (Symbolfoto)
Foto: IMAGO / 7aktuell

Die Verbraucherzentrale NRW geht davon aus, dass viele Senioren aus der Region betroffen sind. Verena Querling, Referentin Pflegerecht, sagt gegenüber der „Rheinischen Post“: „Hier wird die Unwissenheit pflegebedürftiger Menschen ausgenutzt. Das Problem ist, dass bei diesen Anrufen häufig ungewollt ein Vertrag geschlossen werden kann. Am besten, man legt sofort auf. Und wenn ein Anschreiben mit einer Zahlungsaufforderung kommt, sollte man einen eventuell geschlossenen Vertrag auf jeden Fall sofort widerrufen und das Schreiben nicht einfach weglegen“.

Rente: Verbraucherzentrale warnt vor Untätigkeit

Man müsse aber auf jeden Fall reagieren, so die Anwältin: „Ansonsten erhält man zügig eine Mahnung. Und dann muss man juristische Geschütze auffahren, was unter Umständen zu einem juristisch langwierigem Prozedere führen kann.“ Und weiter: „Wer sich über das Thema Pflege und Finanzen informieren möchte, kann sich an die Kommunalen Beratungsstellen und Pflegestützpunkte wenden. Die beraten persönlich und kostenlos.“

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Bleibt zu hoffen, dass den Schweizern das Handwerk gelegt werden kann und sie keine neuen Opfer in Deutschland finden… (mg)