Wer in Zukunft Lebensmittel einkaufen geht, der sollte besonders aufmerksam sein! Nicht nur die Preise steigen derzeit immer weiter in die Höhe – auch die Anbieter selbst würden hier und da mogeln. Das behauptet nun jedenfalls die Deutsche Umwelthilfe.
Spätestens seit den ersten bemerkbaren Folgen des Klimawandels wird es einigen Verbrauchern immer wichtiger, zu wissen, welche Auswirkungen ihr Konsum auf die Umwelt und das Klima hat. Um es dem Kunden zu erleichtern, bezeichnen viele Unternehmen ihre Produkte bereits auf der Verpackung als „klimaneutral“. Doch ob das immer der Wahrheit entspricht?
Discounter-Riese Netto im Visier
Die Deutsche Umwelthilfe, kurz DUH, hat diesbezüglich so ihre Zweifel – insbesondere bei der Discounterkette Netto. Die Verbraucherschutzorganisation geht deshalb nun auch juristisch gegen das Unternehmen vor. Der Grund: Netto bezeichne einige seiner Artikel als „klimaneutral“ beziehungsweise „CO2neutral“, ohne dem Verbraucher jedoch transparent zu erklären, wie dieses Ziel offenbar erreicht wurde.
Für die DUH also ein klarer Fall von Green Washing – eine Methode, die mehrere Firmen nutzen, um CO2-Emissionen durch Emissionsgutschriften für zweifelhafte Wald- und Aufforstungsprojekte im globalen Süden „grün zu waschen.“
Netto soll transparenter werben
Und was bedeutet das nun für Netto? Das Unternehmen wurde aufgefordert, gegenüber der DUH eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben und sich damit zu verpflichten, die wettbewerbswidrige Werbung künftig zu unterlassen. Sollte Netto der Aufforderung nicht nachkommen, werde gerichtliche Hilfe hinzugezogen.
Mehrere Themen:
Neben Netto stehen für die DUH noch weitere Unternehmen im Fokus – unter anderem auch Eurowings und HelloFresh. „Die Zahl an angeblich ‚klimaneutralen‘ Produkten wächst enorm. Dabei führen Begriffe wie ‚klimaneutral‘ oder ‚CO2-neutral‘ Verbraucherinnen und Verbraucher hochgradig in die Irre, weil sie suggerieren, dass der Konsum des Produkts keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima hat“, erklärte Agnes Sauter, Leiterin ökologische Marktüberwachung. Für den Kunden also eine „dreiste Verbrauchertäuschung.“
Netto schweigt bisher zu den Vorwürfen
Bleibt abzuwarten, ob sich in Zukunft bei Netto und Co. in Sachen Werbung etwas ändern wird. Bisher haben sich die Unternehmen noch nicht zur Aufforderung der DUH zu Wort gemeldet.