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Mülheim: Hochwasser bedrohte Menschenleben – aber wo waren die Sirenen?

Mülheim: Hochwasser bedrohte Menschenleben
– aber wo waren die Sirenen?

Mülheim: Wieso waren die Sirenen nicht zu hören?
Mülheim: Wieso waren die Sirenen nicht zu hören? Foto: imago/Jochen Tack/Montage: DER WESTEN?

Die Ruhr trat über die Ufer, überschwemmte Straßen, flutete Häuser. Was Mülheim in den vergangenen Tagen erlebt hat, hat viele Menschen nachhaltig verstört.

Und die verheerenden Regenfälle, das plötzlich einströmende Wasser, haben noch eine Frage aufgeworfen: Wie wird eigentlich die Bevölkerung von Mülheim und anderen Städten vor solch einem Ereignis gewarnt?

Es gibt Wettervorhersagen im Fernsehen und Radio, verschiedene Warn-Apps für das Handy – aber wenn es dann hart auf hart kommt, kann nicht garantiert sein, dass jeder Mensch in einer Stadt die Warnungen auch gelesen oder davon erfahren hat.

Mülheim: Warnung vor großen Schadensereignissen

Daher gibt es in Deutschland noch ein anderes System, um die Bevölkerung vor großen Gefahren zu warnen, etwa vor einem Chemieunfall, einem Großbrand oder gar einem atomaren Unfall.

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Das ist die Stadt Mülheim an der Ruhr:

  • wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt, 1808 wurden die Stadtrechte verliehen
  • liegt zwischen Duisburg, Essen und Düsseldorf
  • hat 170.632 Einwohner (Stand: Dezember 2019), besteht aus neun Stadtteilen in drei Stadtbezirken
  • Oberbürgermeister ist Marc Buchholz (CDU)

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Man könnte meinen, auch das Hochwasser am Wochenende sei so ein Ereignis gewesen. Aber von Sirenen war nichts zu hören.

So fragt in einer Facebook-Gruppe ein Mann aus Mülheim: „Wo waren eigentlich die Sirenen zur Vorwarnung einer Katastrophe? Oder hat in die Richtung jemand etwas gehört?“

Die Mülheimer in dieser Gruppe bestätigen, dass keine Sirene zu hören war. Doch warum nicht? Könnte so nicht am einfachsten die Bevölkerung gewarnt werden?

Mülheim: Das Hochwasser hat selbst Campingwagen mitgerissen.
Mülheim: Das Hochwasser hat selbst Campingwagen mitgerissen.
Foto: imago/Udo Gottschalk

DER WESTEN hat bei der Stadt Mülheim angefragt – und einige Menschen in der Facebook-Gruppe hatten schon den richtigen Riecher. Denn die Stadt antwortet, dass nur dann Sirenenalarm in der Stadt ausgelöst werde, wenn die ganze Stadt betroffen sei: „Sirenen kommen nur zum Einsatz, wenn es ein Schadensereignis gibt, welches das gesamte Stadtgebiet betrifft“, heißt es wörtlich. Das war – trotz der Überflutungen – nicht der Fall.

Mülheim: Was tun, wenn die Sirenen heulen?

In der Facebook-Gruppe meint derweil eine Nutzerin: „Mal ehrlich, Leute. Es wurde überall in den Medien, der Nina-App, auf Facebook etc. vor dem Hochwasser gewarnt.“ Und ein weiterer Nutzer merkt an: „Warum sollte jemand alarmiert werden, der gar nicht betroffen ist? Dann laufen wieder die Telefone heiß, weil jeder wissen will, was denn los ist.“ Manche Menschen würden sich gar völlig falsch verhalten – zum Beispiel Schutz in einem Keller suchen.

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Aber was denn tun, wenn die Sirenen losgehen? Falls in deiner Stadt einmal der durchdringende Heulton einer Sirene zu hören ist, solltest du Lokalmedien aufrufen oder einschalten. Auch ein Blick auf die Nina-Warnapp, die Internetseiten des Deutschen Wetterdienstes oder der Stadt kann sinnvoll sein. Manchmal fahren auch Fahrzeuge durch die Straßen, die mit Lautsprecherdurchsagen die Bevölkerung informieren. Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen sind:

  • Einen geschlossenen Raum aufsuchen, gegebenenfalls Passanten in Innenräume holen.
  • Fenster und Türen schließen, Klimaanlage und Lüftung ausschalten
  • Nur im absoluten Notfall telefonieren, um die Leitungen nicht zu überlasten.
  • Die Feuerwehr und Polizei (110 / 112 ) nur dann anrufen, wenn es wirklich notwendig ist.

Wenn der Grund für den Alarm vorbei ist, wird dies mit einem durchgehenden Heulton bekanntgemacht. Dieser hält eine Minute an. Die Gefahr ist vorüber. (evo)