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Maddie McCann: Hauptverdächtiger vor Gericht – sein Anwalt lüftet Geheimnis

Bricht Christian B. im Fall Maddie McCann sein Schweigen? Sein Anwalt spricht vor dem Prozessbeginn am Landgericht Braunschweig Klartext.

© Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Maddie McCann: Das ist der Hauptverdächtige Christian B.

Auch viele Jahre nach ihrem spurlosen Verschwinden ist noch unklar, was genau mit Maddie McCann geschah. Wir erklären, was es mit dem Hauptverdächtigen Christian B. auf sich hat.

Mittlerweile sind mehr als 16 Jahre seit dem Verschwinden von Maddie McCann vergangen. Das damals drei Jahre alte Mädchen aus England ist bei einem Urlaub in Portugal in einer Ferienanlage wie vom Erdboden verschluckt worden. Ermittler gehen davon aus, dass Maddie McCann entführt und getötet worden ist. Als Hauptverdächtiger gilt Christian B..

Der verurteilte Vergewaltiger geriet in den Fokus der Ermittler, weil er sich zum Zeitpunkt des Verschwindens ganz in der Nähe des Tatorts befunden hatte. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist sich sicher, dass Christian B. Maddie McCann getötet hat. Beweise, die für eine Anklage reichen, haben die Ermittler bislang nicht liefern können. Doch jetzt bringt die Staatsanwaltschaft Braunschweig den 47-Jährigen wegen anderer Fälle vor Gericht. Unser Partnerportal „News38“ hat vor Prozessbeginn mit seinem Anwalt gesprochen. Seine Aussagen sorgen für Ernüchterung.

Maddie McCann: Schwere Anschuldigungen gegen Hauptverdächtigen

Als freier Mann geht Christian B. nicht in den Prozess, der am Freitag (15. Februar) vor dem Landgericht Braunschweig beginnt. Im Jahr 2019 konnte ihm die Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Touristin nachgewiesen werden. Nach seiner Verurteilung musste er eine siebenjährige Haftstrafe antreten. Recherchen des „Spiegels“ zufolge soll er bereits im Jahr 1994 wegen Kindesmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden sein. 2016 dann eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten wegen sexuellen Kindesmissbrauchs und Besitz von Kinder-Pornografie.


Mehr zum Gerichts-Prozess in Braunschweig: Prozess gegen Verdächtigen im Fall Maddie McCann startet – schwere Vorwürfe gegen Staatsanwaltschaft


Die Vorwürfe vor dem anstehenden Prozess könnten schwerer kaum wiegen. Es geht um drei schwere Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch von Kindern. Der 47-Jährige soll seine Opfer mit Peitschen, Fesseln und einem Messer in Todesangst versetzt haben. Schwer wiegen aber nicht nur die Vorwürfe gegen Christian B.. Friedrich Fülscher behauptet im Interview mit „News38“, dass die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen „zum Teil rechtswidrig“ vorgegangen sein soll.

Friedrich Fülscher ist Pflichtverteidiger von Christian B. Foto: Julian Hartwig

Bricht Christian B. sein Schweigen?

Auf die Frage, ob die „Gesinnung“ seines Mandanten beim Prozess eine Rolle spielen werde, antwortet Fülscher: „Ein zivilisatorischer Fortschritt ist es, dass wir ein Strafrecht haben, welches die konkrete Tat in den Fokus rückt und nicht den Menschen.“ Es sei deshalb zweitrangig, was in der Vergangenheit war. Die einzige Frage, die ihn als Strafverteidiger interessiere, lautet: „Kann der angeklagte Vorwurf in prozessual zulässigerweise ausreichend sicher festgestellt werden oder nicht.“  


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Viele Prozessbeobachter fragen nun vor dem Prozess: Wird Christian B. aussagen – womöglich sogar im Fall Maddie McCann? Der Hoffnung zieht sein Pflichtverteidiger den Zahn: „Er wird zunächst schweigen“, erklärt der Anwalt gegenüber „News38“. Ein weiterer Satz lässt jedoch Raum für Spekulation. Mehr dazu hier bei unserem Partnerportal >>>

Mehr zum Fall Maddie McCann erfährst du außerdem im Podcast „Staranwälte und ihre größten Fälle“ von Anwalt Alexander Stevens.

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In der ersten Folge, die seit Donnerstag (15. Februar) online ist, spricht Friedrich Fülscher über den Fall.