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Lidl, Aldi und Co: Kürzere Öffnungszeiten – steckt DAS wirklich dahinter?

Lidl, Aldi und Co denken nicht mehr nur darüber nach, sondern schließen jetzt teilweise schon früher. Was steckt wirklich dahinter?

Lidl, Aldi und Co. kürzen die Öffnungszeiten
© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Aldi gegen Lidl - der ultimative Vergleich

Aldi gegen Lidl - der ultimative Vergleich

Viele Märkte, darunter Lidl, Aldi und Co, überlegen schon länger, die Öffnungszeiten zu kürzen. Sie versprechen sich, dadurch viel Strom sparen zu können.

Aldi und Lidl haben im Gegensatz zu vielen Supermärkten sowieso schon früher zu. Doch jetzt will Aldi Nord seine Filialen nochmal früher schließen. Doch wie sinnvoll ist diese Maßnahme wirklich und steckt da nicht doch mehr dahinter?

Lidl, Aldi und Co: Geht es wirklich nur ums Stromsparen?

Ab November wird Aldi seine Filialen schon um 20.00 Uhr schließen, statt wie bisher zwischen 21.00 und 22.00 Uhr, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Als Grund dafür nennt das Unternehmen Sparmaßnahmen aufgrund der Energiekrise. Denn wenn eine Stunde früher Schluss ist, gehen auch die Lichter aus. Durch die Einsparung bei der Beleuchtung können die Filialen durchaus viel Strom sparen.

Denn die Stromkosten sind heftig gestiegen. Für einen Supermarkt mit 1000 Quadratmetern Größe können das schnell einen Unterschied von 60.000 Euro ausmachen, so der Handelsverband Deutschland (HDE). Doch diese Mehrausgaben können die Discounter nicht einfach an die Kunden weiterreichen, ohne sie zu verprellen.

Darum schließen die Märkte wirklich früher

Die Märkte dafür eine Stunde früher zu schließen, scheint eine sinnvolle Alternative zu sein. Allerdings lässt sich dadurch gar nicht so viel Strom sparen. Denn fast die Hälfte des gesamten Verbrauchs geht auf die Kühlung zurück, wie das EHI Retail Institut in Köln ermittelt.

Experten vermuten daher, dass nicht nur die Energiekrise dahintersteckt, sondern auch der Personalmangel. Den könnte das Unternehmen damit kaschieren. „Wenn die Unternehmen jetzt früher schließen, lösen sie auch ein mögliches Personalproblem in ihrem Geschäft“, meint Stefanie Nutzenberger vom Bundesvorstand der Gewerkschaft Verdi.

Den Grund für den Personalmangel sieht sie unter anderem dabei, dass Beschäftigte teils in prekären Umständen eingesetzt worden seien. „Beschäftigte aus dem Handel haben sich andere Jobs gesucht, die vor allem bessere Arbeitszeiten haben. Die Branche ist für Nachwuchs unattraktiv.“

Andere Argumente für den früheren Ladenschluss

Neben Stromsparen oder Personalmangel gibt es auch noch einen anderen Grund, der für kürzere Öffnungszeiten spreche, so ein Mitarbeiter einer Berliner Discounter-Filiale. Er argumentiert, dass nach 21.00 Uhr sowieso kein nennenswerter Umsatz mehr anfalle. „Für die drei Bier, die wir um 22.00 Uhr verkaufen, lohnt es sich nicht, den Laden offen zu halten.“


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Dennoch müsse sich die Kundschaft keine Sorgen machen. „Es wird keine Probleme mit der Versorgung der Bevölkerung geben, wenn früher geschlossen wird“, prophezeit Verdi-Vorstandsmitglied Nutzenberger gegenüber der „Berliner Morgenpost“.