Hochwertiges Original oder billige Fälschung? Das kann für kaum einen Kunden heute noch auf den ersten Blick beurteilt werden. Denn die günstigen Kopien sehen den originalen Artikeln heutzutage zum Teil zum Verwechseln ähnlich. Und wer unterzieht sie beim Kauf schon einer intensiven Analyse?
Sogenannte Produkt- oder Markenpiraten machen Herstellern und Kunden schon seit vielen Jahren das Leben schwer. Doch mittlerweile haben ihre Machenschaften so große Ausmaße angenommen, das kaum mehr gegen sie anzukommen scheint. Ein Verein meldet sich jetzt allerdings mit einer großen Warnung zu Wort.
Fälschungen stammen häufig aus dem Ausland
Sie klauen Designs, fälschen schamlos Produkte und Logos und verletzen sogar in vielen Fällen Markenrechte: Gerade im Netz sind viele von uns mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal Produkt- und Markenpiraten begegnet – wenn auch unabsichtlich. Sie locken oftmals mit günstigen Schnäppchen in die Falle und blenden zum Teil sogar mit geklauten Online-Auftritten.
Der Verein „Aktion Plagiarius“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fälschern und Plagiatsherstellern den Kampf anzusagen. Im Rahmen der Messe „Ambiente“ hat eine Jury aus Unternehmern und anderen Experten jetzt im Namen des Vereins zum 47. Mal besonders dreiste Plagiate und Fälschungen ausgezeichnet, berichtet der „Stern“. Und diese würden auch dieses Mal wieder von Produkten wie Wandregalen bis hin zu gefälschter Software von Autoherstellern reichen.
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Häufig stammen die gefälschten Produkte aus dem Ausland. China und die Türkei zählen dabei zu den führenden Ländern, die abgekupferte Waren an eine internationale Kundschaft verkaufen.
Verein mit dringender Warnung
Die Auszeichnung mit dem „Plagiarius“-Preis sage nichts darüber aus, ob die nachgemachten Produkte im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig sind, betone der Verein. „Ziel der Aktion Plagiarius ist vielmehr, die skrupellosen Geschäftsmethoden von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren.“
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Doch die gefälschten Produkte stehen nicht nur wegen abgekupferter Ideen am Pranger. In einigen Fällen würden sie auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko bedeuten, da hochwertige Originale häufig aus billigen Materialien nachgebaut werden.
Einen ersten Schritt dagegen hat bereits der im vergangenen Jahr verabschiedete Digital Service Act der EU gemacht. Dadurch sollen Online-Händler stärker für ihre Produkte in die Verantwortung genommen werden und müssten demnach dafür sorgen, dass nur sichere und legale Artikel und Inhalte auf ihren Plattformen angeboten werden. Dennoch müssen Kunden weiter damit rechnen, dass sich im Online-Dschungel noch viele schwarze Schafe herumtreiben, die ihnen billige Produkt-Kopien andrehen wollen.