Eine unfassbare Bluttat in Graz sorgt am Dienstagvormittag (10. Juni) in Österreich und auch international für Entsetzen und Trauer. An einer Schule ist es zu einem Amoklauf gekommen.
Der Amoklauf hat sich am Dienstag etwa um 10 Uhr in einem Gymnasium in Graz (Österreich) zugetragen. Bei dem Täter soll es sich mutmaßlich um einen ehemaligen Schüler handeln. Der 21-Jährige soll in zwei Klassenräumen um sich geschossen haben. Alle Entwicklungen zu der Tragödie im Blog.
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Dienstag (10. Juni)
21.58 Uhr: Der Amokschütze von Graz hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die Polizei habe ein in analoger und digitaler Form vorliegendes Dokument sichergestellt, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, im ORF-Fernsehen. Das Schreiben gebe aber keinen Hinweis auf das Motiv des Schützen, so Ruf. Medien hatten spekuliert, dass der junge Mann in seiner Schulzeit wohl gemobbt worden sei.
18.30 Uhr: Am Dienstagnachmittag ist ein weiteres Opfer in einer Klinik gestorben. Mit dem Amok-Schützen dazugezählt, sind es jetzt elf Tote. Eine erwachsene Frau, die in das Universitätsklinikum Graz eingeliefert worden war, sei ihren schweren Verletzungen erlegen, berichtete die österreichische Agentur APA unter Berufung auf das Krankenhaus.
17.25 Uhr: Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, wurde ein Abschiedsbrief des Amok-Schützen gefunden. Er wurde bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt.
15.48 Uhr: Mittlerweile sind mehr Details über den Täter bekannt. Es handelt sich um einen 21-Jährigen aus dem Raum Graz, der die betroffene Schule zwar besucht, aber nicht abgeschlossen hat. Der Täter hat die Waffen nach bisherigen Erkenntnissen legal besessen, hatte einen Waffenschein. Unter den Opfern sind sechs weibliche und drei männliche Personen plus der Täter, der sich nach dem Amoklauf selbst gerichtet hat.
15.40 Uhr: In einer offiziellen Pressekonferenz spricht der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker von einer „nationalen Tragödie“.
Unsere Berichterstattung bis Montag (10. Juni), 12.45 Uhr:
Als mögliches Motiv ist Mobbing im Gespräch. Offiziell bestätigt ist dies alles bisher nicht. Das Innenministerium hat gegenüber dem Fernsehsender ORF lediglich angegeben, dass es mehrere Todesopfer und Schwerverletzte gebe.
Graz (Österreich): Offenbar neun oder mehr Tote, darunter Schüler und Lehrer
Die österreichische „Kronen-Zeitung“ berichtet konkreter, es handele sich um zehn Todesopfer, darunter sieben Schüler, ein Lehrer und der Täter, außerdem eine zweistellige Anzahl von Schwerverletzten. Andere österreichische Medien berichten von elf Toten, darunter acht Kinder. Die Nachrichtenagentur APA schreibt unter Berufung auf die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) von zehn Toten.

Das Innenministerium ließ unterdessen verlauten, der Täter habe sich auf der Schultoilette selbst erschossen. Eine gleichlautende Information äußerte vor Ort auch die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr. Insgesamt ist die Lage weiterhin unklar. Die Schule wurde evakuiert, gegen 11.20 Uhr hatten alle Personen das Gebäude verlassen. Bei der Schule handelt es sich um das Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) an der Dreierschützengasse in Graz (Österreich).
Krankenhäuser überlastet – schwerste Schussverletzungen
Das Landeskrankenhaus Graz und weitere Krankenhäuser sind offenbar angesichts der zahlreichen Verletzten überlastet. Laut „Kronen-Zeitung“ werden aktuell 28 Verletzte behandelt. Mindestens vier sollen sich in Lebensgefahr befinden, einigen Opfern soll in den Kopf geschossen worden sein. Vor Ort an der Schule sind mehr als 160 Sanitäter im Einsatz. Es werde aktuell von 50 Verletzten ausgegangen, so Stefan Loseries vom Österreichischen Roten Kreuz.
Einsatzkräfte von Polizei und Rettungskräften sind im Großeinsatz. Das österreichische Einsatzkommando „Cobra“ ist vor Ort. Zahlreiche österreichische Spitzenpolitiker sind auf dem Weg nach Graz (Österreich), darunter Bundeskanzler Christian Stocker. Für den Nachmittag ist eine Pressekonferenz angekündigt.
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Landeshauptmann Mario Kunasek wird von der „Kronen-Zeitung“ wie folgt zitiert: „Es ist unfassbar, was heute in Graz passiert ist. Als Landeshauptmann der Steiermark und als Vater bin ich zutiefst betroffen über diese Wahnsinnstat, die so viel Unheil und unglaubliches Leid gebracht hat. Meine Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern, Familien und Lehrpersonen.“