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Dresden: Nach Geiselnahme – Tatverdächtiger (40) erliegt seinen Verletzungen

Alarm in Dresden! Die Polizei ist wegen einer Geiselnahme in der Altmarktgalerie im Großeinsatz. Ein Mann soll bewaffnet sein.

Dresden
© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jörg Schurig

Polizisten trainieren Ernstfall

Polizisten können sich im neuen Amok-Trainingszentrum auf schwierige Situationen vorbereiten.

Ausnahmezustand in der Innenstadt von Dresden! Am Samstagmorgen (10. Dezember) kam es dort wegen einer Geiselnahme in der Altmarktgalerie zu einem Großeinsatz der Polizei.

Das Einkaufszentrum wurde evakuiert, auch angrenzende Bereiche wurden abgesperrt. Der Striezelmarkt ist ebenfalls geschlossen. Am Samstagmittag gab die Polizei schließlich Entwarnung – der Täter wurde gefasst und festgenommen. Er ist außerdem tatverdächtig, seine Mutter getötet zu haben.

Dresden: Tatverdächtiger erliegt nach Ende der Geiselnahme seinen Verletzungen

Gegenüber dieser Redaktion bestätigte ein Sprecher der Polizei Dresden am Samstagmorgen den Einsatz einer Geiselnahme in dem belebten Einkaufszentrum.

So hatte sich ein 40-jähriger Mann in einem Raum in der Altmarktgalerie verschanzt. Später meldete die Polizei, sie habe telefonisch Kontakt zu dem mutmaßlichen Geiselnehmer. Am Mittag, gegen etwa 12.40 Uhr, folgte dann die Entwarnung: Der Mann ist von den Beamten gefasst worden.


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Er soll verletzt sein. Die Geiseln, eine Angestellte und ein Kind, sind dagegen äußerlich unverletzt, so die Polizei.

Am Samstagnachmittag gab die Polizei dann bekannt, dass der Geiselnehmer tot ist. Er habe beim Zugriff und der Befreiung der Geiseln tödliche Verletzungen erlitten und sei diesen nun erliegen.

Dresden: Polizei findet tote Mutter des Geiselnehmers

Bereits am frühen Samstagmorgen hatten Einsatzkräfte der Polizei eine tote Frau in einem Mehrfamilienhaus in Dresden-Pohlis gefunden – der Vorfall steht in Zusammenhang mit der Geiselnahme in Dresden. So soll es sich bei der toten 70-Jährigen um die Mutter des Geiselnehmers handeln, der als Tatverdächtiger gilt.

Laut eines Polizeisprechers sei der 40-Jährige in seinem Verhalten psychisch auffällig, alles deute auf eine Erkrankung hin. „Wir gehen am ehesten von einer psychischen Erkrankung aus“, heißt es. Der Polizei sei offenkundig nichts über den Dresdener bekannt.

Dresden: Schüsse in Bürogebäude gefallen

Neben der Wohnung in Prohlis und dem Einkaufszentrum soll nun aber auch ein Bürogebäude im Fokus der Ermittlungen stehen. Im Ammonhof sollen am Samstagvormittag laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor der Geiselnahme Schüsse gefallen sein. „Es ist nun Aufgabe der Tatortarbeit, das zu verifizieren“, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag.

Nach ersten Erkenntnissen habe es bei dem Vorfall keine Verletzten gegeben. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der 40-jährige Mann zunächst seine Mutter in Dresden-Prohlis tötete, bevor er im Bürogebäude Ammonhof um sich schoss. Schließlich soll sich der Mann mit zwei Geiseln im Einkaufszentrum Altmarkt-Galerie verschanzt haben.

Dresden: Weihnachtsmarkt wieder geöffnet

Trotz des laufenden Einsatzes und dem Hinweis der Polizei, die Altmarktgalerie zu meiden, hatten sich vor Ort zahlreiche Schaulustige versammelt. Laut Auskunft eines Anwohners, hätte die Polizei den Absperrradius rund um die Altmarktgalerie bereits vergrößert, zahlreiche vermummte und schwer bewaffnete Spezialkräfte waren vor Ort.

Dresden Altmarktgalerie
Das Einkaufszentrum Altmarktgalerie in Dresden musste am Samstagvormittag wegen einer Geiselnahme gesperrt werden. Derzeit sichern vermummte und schwer bewaffnete Spezialkräfte das Gelände ab. Foto: Michael Pohl

Das Einkaufszentrum sei komplett verriegelt worden, der Zutritt zur Parkgarage wurde durch heruntergefahrene Gitter versperrt. Die Ermittlungen in der Altmarktgalerie dauern weiterhin an. Die Sperrung in der Innenstadt sei mittlerweile aufgehoben. Der Weihnachtsmarkt ist seit dem Nachmittag wieder geöffnet. (mit dpa)