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Aldi und Lidl: Experten lüften Geheimnis – Kunden sollten es nicht erfahren

Fachleute haben herausgefunden, was Aldi und Lidl lieber im Verborgenen gehalten hätten. Die Kunden schauen genau hin.

Aldi Lidl
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Deshalb gibt es den Aldi-Äquator

Seit mehr als sechs Jahrzehnten wird die deutsche Einkaufslandschaft von einer unsichtbaren Linie durchzogen, dem sogenannten Aldi-Äquator. Dies ist keine geografische Besonderheit, sondern vielmehr die Trennlinie zwischen den Einflussbereichen von Aldi Nord und Süd.

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Dieser Umstand hat einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung im Einzelhandel – und zwar auch bei der Discounter-Konkurrenz, allen voran bei Lidl. Experten haben dieses Geheimnis jetzt in einer Studie gelüftet. Viele Kunden dürften verblüfft sein.

Aldi-Äquator wirkt sich auch auf Lidl aus

Eine aktuelle Analyse des Fachmediums „Lebensmittel Zeitung“ bringt Interessantes ans Licht, was Kunden wohl sicherlich gar nicht erfahren sollten. Die Experten haben nämlich bei Obst und Gemüse regionale Preisdiskrepanzen zwischen den beiden Aldi-Zweigen Nord und Süd aufgedeckt. Bei einer Stichprobe kostete ein identischer Korb mit Frischwaren in Oberhausen (Süd) 15,14 Euro, während für denselben Inhalt im Münsterland (Nord) 2,83 Euro mehr fällig waren. Eine Differenz, die unterstreicht, dass beide Unternehmen unabhängig voneinander ihre Preispolitik festlegen. Man könnte es so auf den Punkt bringen: Aldi Nord ist teurer als Süd.

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In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf die wirtschaftliche Dynamik der Schwestergesellschaften. Aldi Süd erging es in den letzten Jahren besser, und so ist man dort offenbar eher in der Lage, in gewissen Segmenten auf höhere Margen zu verzichten. Dies dient zweifelsohne dazu, das Preis-Image weiter zu schärfen – ein strategischer Vorteil gegenüber Aldi Nord und auch konkurrierenden Ketten wie Lidl.

Kunden zahlen im Norden mehr als im Süden

Interessanterweise wird bei diesem Preisgefüge auch die Konkurrenz mitgezogen. So zeigte sich bei der Analyse der „Lebensmittel Zeitung“, dass es bei Lidl ebenfalls einen Nord-Süd-Unterschied gibt. Obwohl Lidl keinen formalen „Äquator“ hat und im Regelfall bundesweit einheitlich auftritt, müssen Kunden im nördlichen Teil Deutschlands für den vergleichbaren Warenkorb mit 18,50 Euro tiefer in die Tasche greifen. 15 Prozent Unterschied beträgt der Unterschied zu den Lidl-Filialen im Süden.



Aldi Süd erklärte auf Anfrage der „Lebensmittel Zeitung“, dass die Kunden sich jederzeit darauf verlassen könnten, in allen Vertriebsgebieten gute Qualität zum besten Preis zu finden. Ähnlich „diplomatisch“ äußerte sich Aldi Nord: Man sei im eigenen Vertriebsgebiet der günstigste regionale Anbieter und stehe nicht in Konkurrenz zu Aldi Süd.