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10-Euro-Münzen: So unterschiedlich ist ihr Wert – nicht alle sind aus Silber

10-Euro-Münzen sind heiß begehrt. Wie wertvoll sind sie? Wir verraten alles Wichtige, was du über die 10-Euro-Münzen wissen musst.

10-Euro-Münze aus Deutschland mit Vorder- und Rückseite.
10-Euro-Münzen sind zum Teil deutlich wertvoller als ihr Nennwert. Foto: imago stock&people

Gedenkmünzen sind unter Sammlern heiß begehrt. Das gilt auch für die 10-Euro-Münzen aus Silber aus Deutschland, von denen es zahlreiche gibt. Aber wie wertvoll sind diese Gedenkmünzen? Oft sind die 10-Euro-Gedenkmünzen deutlich mehr wert als ihr Nennwert. Hier erfährst du alles Wichtige über die Silbermünzen.

Was vor der Euro-Einführung die 10-DM-Münzen waren, sind seit 2002 die 10-Euro-Münzen. Mit dem Unterschied, dass es die Gedenkmünzen seitdem nicht nur in Deutschland, sondern für jedes Euro-Land gibt. Und jährlich kommen neue hinzu: Allein in Deutschland sind zwischen 2002 und 2015 jährlich in der Regel fünf dieser Silbermünzen zu verschiedenen Anlässen und besonderen Jubiläen neu herausgegeben worden. Bislang sind in Deutschland 76 dieser 10-Euro-Münzen – zum Teil mit Stempelglanz, zum Teil ohne Spiegelglanz – erschienen. Seit dem Jahr 2016 werden 20-Euro-Münzen ausgegeben. Da die 10-Euro-Münzen also nicht mehr hergestellt werden, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie im Laufe der Jahre ihren Wert entsprechend steigern.

10-Euro-Münzen sind nicht immer aus Silber

Aber wie wertvoll sind die 10-Euro-Münzen? Der Wert der einzelnen Gedenkmünzen ist durchaus unterschiedlich. Das liegt zum einen an ihrem Materialwert und zum anderen an ihrem Alter und der Auflage. Denn bis zum Jahr 2010 sind die deutschen 10-Euro-Gedenkmünzen in Sterlingsilber (925er Silber) mit Stempelglanz und Spiegelglanz hergestellt worden. Somit enthielten die Gedenkmünzen 92,5 Prozent reines Silber. Bei einem Gewicht von knapp 18 Gramm pro Silbermünze ergibt dies einen Silberanteil von rund 16,5 Gramm. Dies entsprach im Jahr einem reinen Materialwert der Silbermünzen von über 15 Euro.

Daher reagierte das Bundesfinanzministerium damals und beschloss im Jahr 2010, dass die 10-Euro-Münzen nur noch einen Silbergehalt von 62,5 Prozent enthalten sollen. Zudem sollten die Silbermünzen zwei Gramm leichter werden. Da der Silberpreis unaufhaltsam weiter stieg, änderte die Bundesregierung diesen Plan und gab bis 2015 zwei Versionen der 10-Euro-Gedenkmünze heraus:

  • 10-Euro-Münze (Normalprägung): Diese Gedenkmünzen enthalten gar kein Silber mehr und wurden aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt. Auflage: 1.000.000 Exemplare je Münze (Stempelglanz). Preis: 10 Euro.
  • 10-Euro-Münze (Spiegelglanz): Diese Gedenkmünzen enthalten 62,5 Prozent Silber. Auflage: 200.000 Exemplare je Münze. Preis: 10 Euro zuzüglich des aktuellen Silberpreises.
10-Euro-Münze aus Deutschland.
10-Euro-Gedenkmünzen sind unter Sammlern begehrt. Foto: picture alliance / dpa

Da sich das Interesse an den 10-Euro-Münzen aus Deutschland aus einer Kupfer-Nickel-Legierung in Grenzen hielt, reagierte die Regierung abermals und entschied, ab dem Jahr 2016 wieder Silbermünzen auszugeben – seitdem jedoch als 20-Euro-Münze. Inzwischen ist der Silberpreis nicht mehr so hoch, wie noch im Jahr 2010. Die Sammlermünzen aus Sterlingsilber (925er Silber) besitzen im Jahr 2023 einen (Material-)Wert von rund 10,50 Euro.


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Und welchen Wert besitzen die Silbermünzen für Sammler? Laut „muenzen.eu“ räumt den jeweiligen 10-Euro-Münzen keinen hohen Sammlerwert ein. Dem Online-Portal zufolge ist jede der 76 Gedenkmünzen zwischen 11 und 15 Euro wert – je nachdem, wie alt die jeweilige 10-Euro-Münze ist und wie viele Exemplare der Silbermünze geprägt wurden. So verwundert es nicht, dass die jüngsten der 10-Euro-Münzen – etwa anlässlich des 500. Geburtstags von Lucas Cranach der Jüngere oder anlässlich des 1000-jährigen Bestehens von Leipzig – jeweils elf Euro wert sind. Während erstgenannte Silbermünze mit einer Auflage von 1.032.000 Exemplaren (Stempelglanz) bzw. 175.000 Exemplaren (Spiegelglanz) hergestellt wurden, ist die 10-Euro-Münze zu „1000 Jahre Leipzig“ mit einer Auflage von 1.054.000 Exemplaren (Stempelglanz) bzw. 175.000 Exemplaren (Spiegelglanz) geprägt worden. Von den übrigen 10-Euro-Sammlermünzen wurden in fast allen Fällen sogar noch mehr Exemplare hergestellt. Daher sind die Silbermünzen nicht selten, was sich wiederum auf deren Wert für Sammler auswirkt.

10-Euro-Münzen: So wertvoll sind sie

Am wertvollsten ist demnach die allererste 10-Euro-Münze, die am 23. Januar 2002 anlässlich der Einführung des Euro herausgegeben wurde. Von dieser Silbermünze wurden 2 Millionen Exemplare mit Stempelglanz sowie weitere 400.000 Exemplare mit Spiegelglanz herausgegeben. Da es sich um die erste und damit älteste dieser Gedenkmünzen handelt, ist auch der Sammlerwert vergleichsweise hoch: Laut Experteneinschätzung liegt der Wert der Münze bei 15 Euro.

Gut zu wissen: Wer eine 10-Euro-Sammlermünze besitzt, kann diese übrigens auch als Zahlungsmittel bei einem Einkauf nutzen. Allerdings kann man mit einer 10-Euro-Münze nur in dem Land bezahlen, in dem sie hergestellt wurde. Mit einer deutschen 10-Euro-Gedenkmünze kann also nur hierzulande bezahlt werden. Ihr Nennwert liegt quasi selbstredend bei 10 Euro.

Welchen Wert die 10-Euro-Münzen aus Deutschland haben, hast du in diesem Beitrag erfahren. Aber wie viel sind die einst geprägten 10-DM-Münzen heute wert? Das erfährst du hier. <<<