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Vegan-Koch Attila Hildmann nach Knöllchenstreit festgenommen

Vegan-Koch Attila Hildmann nach Knöllchenstreit festgenommen

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Attila HILDMANN, Deutschland, Vegan-Koch, Portraet, Porträt, Portrait, angeschnittenes Einzelbild, Einzelmotiv, zu Gast in der Sendung Koelner Treff im WDR Fernsehen, 13.11.2015. Attila Hildmann Germany Vegan Cook Portrait Portrait Portrait angeschnittenes Single Single subject to Guest in the Consignment Koelner Meeting in WDR Television 13 11 2015 Foto: imago/Sven Simon
Die Polizei nimmt einen randalierenden Porschefahrer fest – Attila Hildmann. Er sagt: „Ich wurde wie ein Schwerkrimineller behandelt.“

Berlin. 

Eine Situation, zwei Versionen. Die Berliner Polizei sagt, eine Ordnungswidrigkeit wegen Falschparkens sei am Donnerstag mit einer Verfolgungsjagd und anschließender Festnahme geendet. Promi-Koch Attila Hildmann sagt: Das war alles ganz anders.

Laut Polizei hatte Hildmann seinen Porsche vor den Augen der Beamten falsch geparkt. Beim Aussteigen habe er die Beamten beschimpft und Sätze wie „Idiot, hast du nichts besseres zu tun“ und „Spinnst Du?“ zugerufen. Hildmann sei außerdem handgreiflich geworden, dann in sein Auto gestiegen und losgefahren. Weit sei er aber nicht gekommen, denn nur wenige Meter weiter habe eine Streife die Flucht beendet.

Handschellen und Strafanzeige

„Bei der anschließenden Festnahme wird munter weiter beleidigt und Widerstand geleistet“, schreibt die Polizei auf ihrer Facebook-Seite. Da klickten die Handschellen.

Auf Hildmann kommt nun eine Strafanzeige wegen Widerstands und Beleidigung zu. Zudem wird die Fahrerlaubnisbehörde über den Fall informiert. Doch damit nicht genug: „Zu prüfen bleibt, ob der Mann aufgrund seines Verhaltens geeignet ist, künftig am Straßenverkehr teilzunehmen“, so die Polizei.

Dass es sich bei dem Porschefahrer tatsächlich um den Vegan-Koch Hildmann handelt, ist sicher. „Das war ich“, schreibt der auf seiner Facebookseite. Und fügt hinzu: „Hier mal meine Sichtweise.“

„Sonst schleppen wir das Auto ab!“

Demnach lief alles anders ab. Er habe das Auto vor seinem Laden geparkt – „auch nicht im Halteverbot“, schreibt der Koch. Seine Küchenchefin habe ihn dann auf die Polizisten aufmerksam gemacht, die ihm gerade ein Knöllchen verpassten. „Ich ging raus und parkte den Wagen kommentarlos um, auf die andere Ecke mit mehr Platz“. Das Knöllchen steckte da schon an der Scheibe.

Kurz darauf hätten die Polizisten geklopft und ihn aufgefordert, den Wagen richtig zu parken. Außerdem solle er seinen Führerschein und den Personalausweis zeigen. „Sonst schleppen wir das Auto ab!“ Da hätte er dann gefragt, ob die Polizei denn nichts anderes zu tun hätte.

„Wie ein Schwerstkrimineller behandelt“

Hildmann schreibt, er habe sich in seinen Wagen gesetzt, um nach eigenen Angaben auf seinen Stellplatz zu fahren. Die Papiere wollte er später nachliefern. Aber er kam nicht weit. „Nach 500 Metern wurde ich von 5 Streifenwagen mit insgesamt 11 Polizisten abgefangen, man zerrte mich aus dem Wagen, legte mir Handschellen an und ich empfand das als unverhältnismäßig.“

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Sogar in den Würgegriff hätten ihn die Beamten genommen. Da habe er reagiert und gefragt, ob die noch alle Tassen im Schrank hätten. „Weil ich wie ein Schwerstkrimineller behandelt werde wegen einer Ordnungswidrigkeit.“ Die Videos, die Passanten von der Szene machten, möchte Hildmann nun gerne sehen und bittet in seinem Post, sie ihm zu schicken.

Die Polizei schreibt: „Wir sind uns sicher, dieser Ausgang hätte mit respektvollem Umgang ganz sicher verhindert werden können.“ Attila Hildmann dagegen: „Man macht so ein Faß auf, weil ich vor meinem Laden (mit gültiger Plakette) nicht optimal geparkt hab, dafür sind dann Steuergelder also da!“ (sdo)