Wer schon einmal den Radiosender 1Live gehört hat, wird seinen Namen garantiert kennen: Daniel Danger. Für seine irrwitzigen Aktionen bekannt, lief Danger 2022 schon in Schlappen einhundert Kilometer bis zum „Parookaville-Festival“ nach Weeze, stellte 2021 den Weltrekord für das längste Telefonat mit den meisten Gesprächen auf und versuchte 2018 sogar als dritter Torwart bei der WM für Deutschland anzutreten.
Während letzteres nicht funktionierte, scheint Daniels neuestes Projekt deutlich vielversprechender. Ein Podcast in einer Dortmunder Sauna. Hier wird Danger fortan jeden Dienstag zusammen mit einem Promi so richtig ins Schwitzen kommen. Wir haben mit Daniel über sein neues Projekt gesprochen.
Dein neuer Podcast wird in einer Sauna aufgezeichnet. Einem Ort, in dem man normalerweise ruhig sein und entspannen soll. Warum macht ihr genau das Gegenteil?
Manchmal ist es ganz gut, wenn man Dinge ein wenig anders denkt, und aus gewissen Normen und Traditionen ausbricht. Meine Idee war, dass die Sauna ja in gewisser Weise Entspannung und Wohlfühlen verkörpert. Was perfekt für ein tiefes Gespräch ist. Das Feedback habe ich auch von vielen Prominenten bekommen. Sie haben sich wohlgefühlt, und sogar ein bisschen entspannen können.
Ist man in einer Sauna offener?
Ja, du erreichst eine andere Form von Intimität. Der Titel „Saunah dran“ impliziert ja auch, dass ich mehr über die Gäste herausfinden will, als vielleicht in einem normalen Interview möglich ist.
Aber ganz nackt müssen sich deine Gäste nicht machen? Julius Weckauf beispielsweise hatte eine kurze Jeans unter dem Bademantel an.
Also Julius war wirklich der Mutigste (lacht). Er hat auch im Nachhinein eingeräumt, dass es ein Fehler war. Man muss aber dazu sagen, er ist erst 17, wird 18, das ist dann natürlich auch eine Frage der Coolness. Ich kann dir aber verraten, die 257ers hatten am Ende gar nichts mehr an (lacht).
Alles andere hätte mich bei den beiden überrascht.
Oder? Und dann kam ja noch der Talk dazu, in dem wir besprochen haben, dass Mike als Bürgermeister von Essen kandidiert. Das hat natürlich etwas Skurriles. Wir haben aber auch über Dinge, wie beispielsweise das Verhältnis zwischen Plattenfirma und Künstler gesprochen. Und so haben mir die beiden erzählt, dass sie einen 80/20-Deal hatten. Normalerweise hört man ja von 60/40. Das ist schon krass. Und dass sie sich da auch ernsthafte Sorgen gemacht haben, wie sie ihre Familie versorgen können. Die beiden haben ja auch Kinder. Es gab also immer wieder Momente, die tiefer gingen. Da hat die Sauna sicherlich geholfen.

Gab es weitere intime Momente?
Bei Linda Teodosiu zum Beispiel. Linda hatte sich vor wenigen Wochen erst geoutet und hat mir dann im Podcast von der Reaktion ihres Vaters berichtet. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt, weil er mit diesem Thema gar nicht so gut klar kam. Ich finde es aber auch wichtig, über dieses Thema zu sprechen, weil Linda mit ihrer Geschichte Menschen bestärken kann, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Ein schöner Mehrwert.
Du hast sehr unterschiedliche Gäste eingeladen. Ein paar hast du schon angesprochen, es kommt aber auch beispielsweise noch ein Tom Gerhardt. Woher kommt diese Auswahl?
Die 257ers kannte ich beispielsweise von unserem gemeinsamen Malle-Hit „Kleine Maus“ aus dem Jahr 2016. Julius Weckauf kannte ich aber beispielsweise noch nicht. Ich hatte also eher die Herangehensweise, dass ich schaue, welche Menschen nicht jede Woche in einem Podcast sitzen. Ich wollte Promis einladen, von denen ich noch etwas Neues erfahren kann. Von denen die Leute nicht denken, dass sie schon alles über sie wissen.
Hast du Absagen bekommen?
Bis jetzt habe ich erfreulicherweise eine sehr hohe Trefferquote. Es gab keinen, der gesagt hat, dass er das gar nicht machen wolle. Was es schon mal gibt, sind Termin-Probleme. Aber das ist ja ein Klassiker. Ich bin zum Beispiel mit Jörg Hartmann, der im Dortmunder „Tatort“ den Kommissar Faber spielt, im Austausch. Da ist dann die Challenge, einen passenden Tag zu finden.
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Hast du einen Wunschkandidaten?
Hape Kerkeling. Hape inspiriert mich seit Kindheitstagen. Ich schätze seine Art, mit Menschen umzugehen. Er macht sich nicht über Menschen lustig, sondern lacht mit den Menschen, nimmt sich selbst nicht so ernst. Und es gibt tatsächlich eine schöne Geschichte mit ihm. Er war nämlich im Jahr 1995 bei meiner Oma zuhause.
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Wie?
Es gab damals ein ARD-Format namens „Warm ums Herz“. Es ging darum, dass Menschen, die sich ehrenamtlich engagiert haben, ganz besondere Begegnungen geschenkt bekamen. Meine Oma hat sich immer schon für krebskranke Kinder und multiple-sklerose-kranke Menschen engagiert. Und so fiel die Wahl auf sie. Sie wurde damals mit ihrer Schwester ein Wochenende weggeschickt, in der Zeit hat das Fernsehteam das komplette Haus zum Studio umgebaut. Als meine Oma dann wiederkam, wurde ihr eine einstündige Fernseh-Sendung in der ARD mit Gästen, die auf sie zugeschnitten waren, geschenkt.
Mutter Beimer war da, Vicky Leandros, und Hape Kerkeling hat das Ganze moderiert. Ich durfte als 10-Jähriger auch dabei sein, und wenn du ihn dann so nah erlebst, hinter die Kulissen blicken kannst, beeindruckt mich das bis heute. Es wäre wirklich schön, wenn er zu mir in den Podcast käme.
Du hast gerade schon die „Kleine Maus“ angesprochen. Nächstes Jahr feiert sie Zehnjähriges. Da bietet sich doch ein Mallorca-Comeback an.
In der Tat ist es fast ein Elfmeter ohne Torwart. Ich habe mich damals aber bewusst dazu entschieden, erst einmal zu schauen, was passiert. Ich erinnere mich, dass Jürgen Drews mir direkt gesagt hatte, dass ich die Nummer nicht mehr loswerde. Damit hatte er ja auch recht behalten. Ich sage es aber mal so: Es gibt erste lose Überlegungen, aber noch nichts Konkretes.
Den Podcast „Saunah dran“ gibt’s bei Spotify und als Videoversion bei YouTube.