Schauspieler Armin Rohde überrascht mit einer persönlichen Offenbarung: Der 70-Jährige hat eine besondere Beziehung zu Friedhöfen entwickelt – nicht aus Trauer, sondern aus Faszination. Im RTL-Interview spricht der Filmstar über die Bedeutung dieser stillen Orte in seinem Leben. Für ihn sind sie Rückzugsort, Inspirationsquelle – und mehr.
Die Besuche auf dem Friedhof haben für Rohde etwas Meditatives. Mit seiner Kamera im Gepäck geht der gebürtige Gladbecker dort spazieren, betrachtet die Grabsteine und beginnt zu rechnen: „Ich versuche dann immer, mit Jahreszahlen das Lebensalter zu errechnen. Also wenn jemand 1947 geboren wurde, dann 2011 gestorben ist, wie alt ist er dann geworden? Das ist eine schöne Meditation.“ Auch ein Bildband ist geplant: „Irgendwann wird’s auch einen Bildband geben, der heißt dann ,Untröstlich‘.“
Armin Rohde setzt auf neuen Lebensrhythmus statt Überholspur
Armin Rohde hat sich verändert – nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich. Der Schauspieler, der in über 150 Filmen und zwei Dutzend Serien mitgewirkt hat, denkt zunehmend über das Leben und dessen Endlichkeit nach. „Das lässt sich einem gewissen Alter nicht mehr vermeiden“, sagt er gegenüber RTL. „Wenn Ihnen klar ist, dass Sie rein statistisch schon einen ziemlichen Teil der Strecke – nicht geschafft – aber hinter sich haben. Da muss man sich gut überlegen: Was mache ich mit mir, meinem Leben, mit der Welt? Wie gehe ich mit mir um? Wie gehe ich mit Menschen um? Mit Dingen, die mir wichtig sind. Mit Menschen, die mir wichtig sind.”
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Dieser Perspektivwechsel brachte ihn dazu, sein Leben bewusster zu gestalten: „Ich glaube, ich habe mich früher manchmal selbst überholt. So, als wenn ich selber auf der Überholspur an mir vorbeiziehe. Und ich habe schnell gelebt. Ich habe das Tempo ein bisschen rausgenommen.“
Vorbereitet sein – auch auf das Ende
Dass sich Rohde mit dem Tod auseinandersetzt, bedeutet für ihn keinesfalls Resignation. Vielmehr will er sich bewusst vorbereiten: „Damit will ich gesagt haben, dass ich mich einfach nicht überraschen lassen will von dem, was da kommt.“ Wie diese Vorbereitung aussieht, lässt er offen: „Das muss jeder selber wissen.“
Mit ernsten Themen geht Rohde heute reflektierter um – aber nicht schwerfällig. „Ich habe momentan buchstäblich die Schnauze voll“ von all dem, was einen belastet, sagt er mit Nachdruck. Seine Schwarzweiß-Fotografie mag reduziert wirken, seine Sicht aufs Leben bleibt jedoch bunt – ehrlich, direkt und immer mit einem Schuss Rohde-Humor.