Die Kommunalwahl in NRW rückt immer näher. Am 14. September gehen die Wahlberechtigten zur Urne, um ihre Kreuzchen zu machen. Fest steht schon im Vorfeld: Es wird eine neue Oberbürgermeisterin oder einen neuen Oberbürgermeister geben. Denn die amtierende OB Karin Welge tritt bei der Kommunalwahl 2025 nicht erneut an (mehr über ihre Beweggründe kannst du hier nachlesen >>>).
Wer sich für das OB-Amt in Gelsenkirchen bewirbt und wofür die Gelsenkirchener ihre Stimme am Tag der Kommunalwahlen in NRW sonst noch abgeben, erfährst du hier.
Andrea Henze tritt bei Kommunalwahl in NRW in Fußstapfen von Karin Welge
Sie war zuletzt Sozialdezernentin in Gelsenkirchen und hat Erfahrungen im Bildungsdezernat gesammelt als Vertretung für eine langzeiterkrankte Kollegin. Andrea Henze (49) kandidiert als Nachfolgerin von Karin Welge für die SPD in Gelsenkirchen. Unterstützt wird die gebürtige Dessauerin dabei von den Grünen. In ihrer Karriere hat sie bereits in mehreren Ruhrgebietsstädten Verantwortung für Jobcenter, Dezernate und Co. übernommen. Sie verspricht: „Ich habe gelernt, was in einer Stadt möglich ist und wie die Prozesse funktionieren, die das Beste für eine Stadt und die Menschen herausholen.“
Sieben Herausforderer für die SPD
Laura Rosen (CDU): In der SPD-Hochburg will Laura Rosen (30) das zweite Mal nach 1999 die OB-Wahl für die Christdemokraten entscheiden. Die gebürtige Gelsenkirchenerin arbeitet als Geschäftsstellenleitung im Finanzamt und ist seit fünf Jahren Mitglied im Gelsenkirchener Stadtrat. Jung sei sie mit ihren 30 Jahren, aber nicht unerfahren. Sie sagt: „Ich habe in meinen 30 Lebensjahren erlebt, was in Gelsenkirchen los ist, wohin sich unsere Stadt entwickelt und auch, wo wir dringend handeln müssen.“
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Norbert Emmerich (AfD): Der gelernte Bankkaufmann (72) ist in Gelsenkirchen geboren und hat sich 1996 als Finanzberater selbstständig gemacht. Der ehemalige Zeitsoldat hat bereits bei der Kommunalwahl für den Stadtrat kandidiert und sich dafür einsetzen wollen, dass Gelsenkirchen wieder „lebens- und liebenswert“ wird und wieder mehr Industrie angesiedelt wird. In einem Interview mit der „WAZ“ erzählte er, wie er einst in Thailand seine erste Frau kennengelernt hatte und diese schließlich mit nach Deutschland gebracht habe. Doch diese sei hier „auf die schiefe Bahn“ geraten. Für ihn sei das ein Zeichen dafür, dass es nicht funktional sei, wenn zu viele Nationen in einer Stadt aufeinandertreffen.
Ergebnis der Kommunalwahlen 2020
Bei der vergangenen Wahl für das OB-Amt in Gelsenkirchen konnte sich SPD-Kandidatin Karin Welge mit 59,4 Prozent vor Malte Stuckmann (CDU) durchsetzen, der 40,6 Prozent der Stimmen holte.
Das Endergebnis bei der Ratswahl 2020 in Gelsenkirchen:
- SPD: 35,1 Prozent (-15,2)
- CDU: 23,2 Prozent (+2,2)
- AfD: 12,9 Prozent (+7,9)
- Grüne: 12,2 Prozent (+6,4)
- FDP: 4,0 Prozent (+2,0)
- WIN: 3,6 Prozent (+0,3)
- Andere: 8,9 Prozent (-3,6)
Susanne Cichos (FDP) geht wie schon bei der vergangenen Wahl als Kandidatin für die FDP ins Rennen. Die gebürtige Dorstenerin (56) macht sich für die Rechte von Frauen sowie die Stärkung der lokalen Wirtschaft stark. Außerdem will sie gegen die Vermüllung in Gelsenkirchen vorgehen und fordert daher drakonische Strafen für Übeltäter. Als Schlüssel für alles sieht sie Bildung. Ihr Credo: „Gelsenkirchen kann mehr. Mehr Lebensqualität, mehr Sicherheit, mehr Zukunftsperspektiven für alle Generationen.“
Martin Gatzemeier (Die Linke): Der gebürtige Gelsenkirchener ist Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat. Als Schwerpunkt seiner politischen Arbeit sieht der gelernte Handwerker den Umwelt- und Gesundheitsschutz. Er plädiert dabei etwa für kostenlosen Nahverkehr und den Erhalt von Grünflächen. Neben dem ökologischen Wandel will er für Bildungsgerechtigkeit kämpfen, um allen Gelsenkirchener den Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen. Vor der Kommunalwahl 2020 sagte er: „Es gibt viel zu tun in Gelsenkirchen. Aber nur gemeinsam werden wir es schaffen, es lebenswert zu machen.“
Dazu werfen noch Jan Specht für das ultralinke Wählerbündnis AUF sowie Sinan Böcek für die Wählerinitiative NRW“ (WIN) ihren Hut ins Rennen.
Mehrere Kreuze bei der Kommunalwahl in NRW
Neben der OB-Direktwahl für das Amt der kommunalen Hauptverwaltungsbeamtin beziehungsweise des kommunalen Hauptverwaltungsbeamten wird bei der Kommunalwahl in NRW auch die Zusammensetzung des Stadtrats und der Bezirksvertretungen Mitte, Nord, Ost, West und Süd bestimmt.
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Zusätzlich geben Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener ihre Stimme für den Integrationsrat, der politischen Interessenvertretung aller Migrantinnen und Migranten in der Stadt sowie für das Ruhrparlament (Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, RVR) ab.