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Kommunalwahl in NRW im Check: Das sind die OB-Kandidaten in Dortmund

Thomas Westphal will auch nach der Kommunalwahl in NRW Oberbürgermeister der Stadt Dortmund bleiben. Kennst du seine Konkurrenz?

© IMAGO/Sven Simon

Kommunalwahl 2025 in NRW: Alles Wichtige auf einen Blick

Dortmund geht am 14. September bei der Kommunalwahl in NRW zur Urne. Vor fünf Jahren hatte Thomas Westphal (SPD) sich bei der Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters mit 52 Prozent der Stimmen gegen seinen Widersacher Andreas Hollstein (CDU) durchgesetzt.

Kann Thomas Westphal die Wahlberechtigten in Dortmund erneut überzeugen? Oder macht ein anderer OB-Kandidat oder eine Kandidatin das Rennen in der Ruhrpott-Stadt?

Thomas Westphal spricht wie Jürgen Klopp in Dortmund

Thomas Westphal (58) will sein Amt im Dortmunder Rathaus verteidigen. Der gebürtige Lübecker lebt seit 1996 in Dortmund. Nach einer Ausbildung bei der Polizei und einem anschließenden VWL-Studium hat es den Familienvater (Patchwork mit vier Kindern) in die Politik gezogen. Sein Credo zur Kommunalwahl in NRW: „Dortmund kann das.“ Mit ihm an der Spitze wolle die SPD Dortmund zur wirtschaftlich starken und menschlich nahen Standort machen und orientiert sich dabei an Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp:

„Dortmund, das ist so etwas wie ‚the normal one‘ unter den großen Städten. Wir sind unaufgeregt, aber klar.“ Damit Dortmund auch wirklich kann, soll viel Geld in die Infrastruktur fließen: Mehr Kitas, mehr Wohnraum und bessere Straßen.

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Alexander Kalouti (56 Jahre) will dem amtierenden OB das Amt streitig machen. Sein Studium und die berufliche Laufbahn führte den gebürtigen Libanesen durch zahlreiche Metropolen in Europa. Dabei arbeitete er unter anderem im bayerischen Wirtschaftsministerium und als Referent im Deutschen Bundestag. Seit zehn Jahren lebt Kalouti nun in Dortmund, leitet hier die Presseabteilung des Theaters. Seine Agenda als OB-Kandidat für Dortmund:

Unter anderem Wirtschaftsunternehmen in die Stadt locken und bestehende Betriebe unterstützen und ebenfalls mehr Wohnraum und Kitas. „Ich trete an, um Dortmund mit Leidenschaft, einem offenen Ohr und einem klaren Blick für seine Stärken und Herausforderungen zu führen.“

Grüne schicken Katrin Lögering in Rennen

Katrin Lögering (35) kandidiert für die Grünen. Seit dem großen Erfolg der Grünen bei der vergangenen Kommunalwahl sitzt das Kind einer Arbeiterfamilie im Rat der Stadt Dortmund und ist Fraktionssprecherin. Sie kämpft für Bildungsgerechtigkeit und effektiven Klimaschutz. „Klimaschutz und Klimafolgeanpassungsmaßnahmen müssen in der Stadtplanung immer wieder eingefordert werden“, fordert sie und kämpft unter anderem für einen Ausbau des ÖPNV und E-Ladesäulen in Dortmund.

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Fatma Karacakurtoglu (49) will den Rückenwind der Linken aus der Bundestagswahl mit in die Kommunalwahl in NRW nehmen. Die Tochter türkischer Gastarbeiter hat Sozialwissenschaften studiert und ist sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. Sie will in Dortmund für mehr Miteinander kämpfen, für bessere Bildung und Löhne sowie bezahlbaren und zumutbaren Wohnraum kämpfen. Als Mädchen mit Migrationsgeschichte sei sie in einer Welt groß geworden, in der oft für sie entschieden worden sei , was gehe und was nicht.

„Hauptschule, Friseurausbildung? Das war der Weg, den andere für mich sahen. Aber ich hatte andere Vorstellungen. Ich wollte verstehen, verändern, mitgestalten.“ Jetzt kämpft sie um das Amt der Oberbürgermeisterin.


Ergebnis der Kommunalwahlen 2020

Im ersten Wahlgang sicherte sich Thomas Westphal bei der Wahl des Oberbürgermeisters knapp 36 Prozent der Stimmen. In der Stichwahl reichte es dann knapp zum Sieg gegen Andreas Hollstein.

Das Endergebnis bei der Ratswahl 2020 in Dortmund:

  • SPD: 29,96 Prozent
  • Grüne: 24,81 Prozent
  • CDU: 22,51 Prozent
  • Die Linke: 5,62 Prozent
  • AfD: 5,48 Prozent
  • FDP: 3,49 Prozent
  • Die Partei: 2,78 Prozent
  • Andere: 5,37 Prozent

Die AfD stellt bei der Kommunalwahl 2025 in Dortmund erstmals einen OB-Kandidaten. Es handelt sich um Heiner Garbe (69), der bereits vor zwölf Jahren in die Partei eingetreten ist. Damals, als die AfD noch einen eurokritischen Fokus hatte und nicht vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde.

Der frühere Journalist ist Vorsitzender der AfD-Fraktion im Rat, trat in der Vergangenheit gemeinsam mit Matthias Helferich auf, der Menschen mit Migrationshintergrund als „Viecher“ und sich als „freundliches Gesicht des NS“ bezeichnet hatte. Von Helferich will sich die Partei trennen (mehr dazu hier >>>), während Heiner Garbe von sich selbst in seinem X-Profil als „begnadeten Rechtspopulisten“ spricht und dort unter anderem anhand des Fotos einer leicht bekleideten Frau Stellung dazu nimmt, dass er Frauen ohne Tattoos attraktiver findet:

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Auf dem X-Profil von Michael Kauch geht es auch bunt zu. Allerdings aus anderen Gründen. Der selbstständige Volkswirt setzt sich als ehrenamtlicher Bundesvorsitzender der Liberalen Schwulen, Lesben, Bi, Trans und Queer (LiSL) und Präsident von LGBTI Liberals of Europe für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) ein.

Kauch war bereits Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied des Europäischen Parlaments. Seit der letzten Kommunalwahl sitzt Kauch auch im Rat der Stadt Dortmund. Als größte Widersacher hat er dort die grüne Politik ins Visier genommen und wirft der SPD in Dortmund vor, sich von der Partei herumdiktieren zu lassen.

Die weiteren OB-Kandidaten in Dortmund:

  • Özkan Arikan (Bündnis für Vielfalt und Toleranz)
  • Michael Bandura (Mensch Umwelt Tierschutz)
  • Martin Cremer (parteilos)
  • Christian Gebel (Volt)
  • Marc Ossau (Freie Wähler)
  • Olaf Schlösser (Die Partei)

Was wird in Dortmund gewählt?

Bei der Kommunalwahl in NRW wird nicht nur der oder die neue OB gewählt, sondern auch über Zusammensetzung des Stadtrats der Bezirksvertretungen entschieden.


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Dazu geben die Dortmunderinnen und Dortmunder noch ihre Stimme für das Ruhrparlament (Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, RVR) ab.